Finstersee ZG: Gegner können 5G-Mast nicht verhindern
Knapp die Hälfte der Dorfbewohner von Finstersee ZG ist gegen einen geplanten 5G-Mast. Doch die Einsprachen bleiben erfolglos.

Das Wichtigste in Kürze
- In Finstersee ZG soll ein 30 Meter hoher 5G-Mast installiert werden.
- Etwas weniger als die Hälfte der Dorfbewohner ist explizit gegen das Bauvorhaben.
- Das Dorf sei bereits ausreichend abgedeckt, der Mast würde nur schaden, heisst es.
Warum ein 30 Meter hoher 5G-Mast am Ortseingang von Finstersee ZG installiert werden soll, versteht Doris Pfyl nicht. «Wir sind wunderbar abgedeckt, unser Dorf wurde mit Glasfaserkabel erschlossen», erklärt die Dorfbewohnerin gegenüber der «Zuger Zeitung».
Sie ist eine der 170 Unterzeichnenden, welche drei Einsprachen gegen den Mast unterstützen. Finstersee hat etwa 390 Einwohnerinnen und Einwohner.
Somit ist es fast die Hälfte des Dorfes, die sich gegen das Bauvorhaben stellt. Die Antenne mit guten zwei Metern Durchmesser soll von Sunrise UPC, Salt und Swisscom betrieben werden.

Insgesamt waren drei Einsprachen mit den Unterschriften eingereicht worden. Gemäss Pfyl gibt es «Bedenken wegen der Strahlung», auch das Dorfbild sähen einige gefährdet. Auch Wertverlust von Liegenschaften werde befürchtet.
Nachdem die Einsprachen Ende 2021 eingereicht worden waren, hätten Sunrise, Swisscom und Salt Grenzwerte und technische Datenblätter wiederholt überarbeiten müssen. Dies sagt laut «Zuger Zeitung» Beat Zürcher, einer der Beschwerdeführer.
Doch gänzlich aufhalten konnten die Einwohner das Bauvorhaben nicht. Die Baubewilligung ist mittlerweile rechtskräftig.
Eine Beschwerde an den Regierungsrat wurde im vergangenen Jahr ebenso abgewiesen. Erwirkt wurde immerhin eine Vorgabe durch die Natur- und Landschaftsschutzkommission: Die Antenne soll optisch kaschiert werden.
Beat Zürcher kritisiert den zeitlichen Ablauf: Dass die Gemeinde nicht warte, bis man sich über die gesundheitlichen Auswirkungen der 5G-Technik im Klaren sei, ist ihm unbegreiflich. «Für uns ist unverständlich, warum der Gemeinderat dafür kein Moratorium verfügt hat», so Zürcher zur «Zuger Zeitung».