Derzeit wird über einen Grenzwert der Strahlenbelastung im Mobilfunk diskutiert. Eine Einigung konnte bisher nicht erreicht werden.
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Installation einer 5G Antenne im Kanton Bern. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf eine Änderung der Grenzwerte für 5G-Strahlungen konnte man sich nicht einigen.
  • Die von Doris Leuthard einberufene Arbeitsgruppe kam zu keinem einstimmigen Ergebnis.
  • Das Monitoring zu den Gesundheitsrisiken und die Forschung im Mobilfunk wird fortgesetzt.

Strahlung beim Mobilfunk, insbesondere bei 5G, erhitzt die Gemüter. Vor einem Jahr hatte die damalige Umweltministerin Doris Leuthard eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Diese hat nun am Donnerstag ihre Ergebnisse präsentiert. Auf eine Änderung der Grenzwerte konnte sie sich nicht einigen.

Zu den Empfehlungen, die die Arbeitsgruppe abgegeben hat, gehören die Fortsetzung des Monitorings zu den Gesundheitsrisiken. Auch die Intensivierung der Forschung soll fortgesetzt werden. Selber hat die Arbeitsgruppe keine Studien zu den Gesundheitsrisiken durchgeführt, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Zudem soll die Information der Bevölkerung verstärkt werden.

Keine Einigung für Anlagegrenzwerte beim Mobilfunk

Bei der Frage der Veränderung der Anlagegrenzwerte habe die Arbeitsgruppe keine Einigung erzielt, heisst es in den Medienunterlagen. Daher gebe sie auch keine Empfehlung dazu ab. Inhalt des Berichts sind Fakten zu Recht, Technologie, Prognosen zu Datenvolumen oder gesundheitlichen Auswirkungen.

5G Mobilfunk
AktivistInnen warnen mit Masken, welche Mobiltelefone darstellen, gegen den Ausbau im Mobilfunk auf den 5G Standard. - keystone

Im Bereich Gesundheit zeigt der Bericht den aktuellen Stand des Wissens. Unterhalb der geltenden Immissionsgrenzwerte hätten bisher gesundheitliche Auswirkungen nicht konsistent nachgewiesen werden können, schreibt die Arbeitsgruppe. Aus Praxis und Wissenschaft gebe es unterschiedlich gut abgestützte Beobachtungen.

Gesundheitliche Effekte noch unklar

«Die gesundheitlichen Effekte von Mobilfunkstrahlung und insbesondere von Frequenzen, die in Zukunft voraussichtlich für 5G verwendet werden sollen, sind noch nicht abschliessend geklärt», heisst es im Bericht.

Dieser zeigt fünf Optionen auf, wie der Ausbau von 5G und die damit verbundenen Auswirkungen aussehen könnten. Der Bericht enthält zudem Konzepte, wie eine zukünftige Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft ausgestaltet werden. Es wird auch beschrieben, wie mit der Strahlenbelastung im Mobilfunk umgegangen werden könnte.

Mobilfunk
Alt Bundesrätin Doris Leuthard hat die Arbeitsgruppe zum Mobilfunk einberufen. - keystone

Im September 2018 hatte die damalige Bundesrätin Leuthard die Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung eingesetzt. Diese hatte den Auftrag, Bedürfnisse und Risiken beim Aufbau von 5G-Netzen zu analysieren und Empfehlungen auszuarbeiten.

In der Arbeitsgruppe waren Bundesämter und Kantonsbehörden vertreten. Aber auch Mobilfunkanbieter, die Ärzteschaft sowie Vertreterinnen und Vertreter der Städte und Gemeinden sind dabei. Paul Steffen, Vizedirektor des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), leitete die Arbeitsgruppe.

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