Exil-Afghanin erwartet klare Haltung der Schweiz zu Islamisten

Keystone-SDA
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Genève,

Die 24-jährige Afghanin Pashtana Durrani ist am Freitag in Genf ausgezeichnet worden. Sie hat trotz der Taliban ein Netzwerk von Untergrundschulen für Mädchen aufgebaut. Von der Schweiz wünscht sie sich eine klare Haltung gegenüber den Islamisten.

Pashtana Durrani
Pashtana Durrani am Freitag, 2. Dezember 2022, in Genf. - Keystone

Die junge Frau gehört zu den sechs Preisträgern des diesjährigen Gipfeltreffens junger Aktivisten, das zum vierten Mal bei der Uno in Genf stattfindet. Die Schweiz müsse mehr tun und aufhören, die Taliban anzulächeln, sagt Pashtana im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Pashtana fordert weitere Sanktionen und zeigt wenig Verständnis für den Dialog zwischen den regierenden Islamisten und der Schweiz, der vor einigen Monaten in Genf stattgefunden hat. Dabei gaben die Taliban neue Versprechungen ab, die Schulen für Mädchen wieder zu öffnen. Diese wurden jedoch nicht eingehalten.

Die von ihr gegründete NGO «Learn» hat in den letzten Jahren bis zu 18 Schulen mit 7000 Schülerinnen in Städten und ländlichen Gebieten betrieben. Sie musste ihr Netzwerk nach der Rückkehr der Islamisten an die Macht im Sommer 2021 in den Untergrund verlegen und auf vier Schulen mit 100 Schülerinnen reduzieren.

Aufgrund der schwierigen Sicherheitslage unterrichten die Lehrkräfte die Schülerinnen online. In den Schulen lernen die Mädchen unter andere Grafikdesign und Technologie, aber auch Mathematik. So haben sie die Chance später einen kleinen Verdienst zu erzielen und der Zwangsheirat zu entgehen. Im vergangenen Jahr hat «Learn» zudem mehr als 500 Mahlzeiten verteilt und die Kosten für 130 Patientinnen übernommen.

Pashtana kam 2016 nach rund 20 Jahren in einem Flüchtlingslager in Pakistan nach Afghanistan und lebt inzwischen in den USA. Das Ziel der NGO sei die Emanzipation junger Afghaninnen.

Zu den weiteren Preisträgern gehört unter anderem eine junge Südafrikanerin. Sie ist zu einem Symbol für Antirassismus geworden, nachdem sie gegen Haarvorschriften für junge schwarze Frauen in ihrer Schule gekämpft hatte.

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