Denksport, Anstrengung und etwas Glück: Eine Luzernerin hat in Saudi-Arabien bei einer Schatzsuche gewonnen. Das verändert ihr Leben nun auf einen Schlag.
Eine Ex-Nau-Mitarbeiterin sahnt bei einer Saudi-Schatzsuche eine Million Dollar ab. - Riyadh Season

Das Wichtigste in Kürze

  • Stephanie van de Wiel aus Luzern erhielt in Riad den Check von einer Million US-Dollar.
  • Bei der Schatzsuche geriet die Fotografin mit holländischen Wurzeln an ihre Grenzen.
  • Das gewonnene Geld will sie behutsam ausgeben. Das hat einen tragischen Grund.
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Manchmal passieren die schönsten Dinge genau dann, wenn man am wenigsten damit rechnet. So geschehen bei Stephanie van de Wiel aus Luzern. Die in den Niederlanden aufgewachsene 26-jährige Ex-Nau.ch-Mitarbeiterin hat mal eben eine Million US-Dollar bei einer Schatzsuche gewonnen!

Stephanie van de Wiel
Sie kann ihr Glück kaum fassen: Stephanie van de Wiel gewinnt in Saudi-Arabien eine Million Dollar bei einer Schatzsuche. - Riyadh Season

«Als ich realisierte, dass ich gewonnen habe, kamen mir die Tränen», erinnert sie sich im Gespräch mit Nau.ch. «Niemals hätte ich gedacht, dass einige meiner grössten Probleme bald der Vergangenheit angehören», sagt die selbstständige Fotografin. «Wenn ich jetzt die richtigen Entscheidungen treffe, brauche ich mir keine Sorgen mehr zu machen.»

Tiktok bereitet den Weg zur Million

Angefangen hat alles im Dezember. Durch Tiktok wurde Stephanie van de Wiel auf die «Riyadh Season Treasure» aufmerksam. Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb eines Festivals in Saudi-Arabien. Dieses Jahr wurde die Schatzsuche zum ersten Mal ausgetragen.

Während acht Wochen konnte man auf einer App Rätsel lösen und versteckte Hinweise entdecken. Ziel war es, die Aufgaben möglichst schnell zu lösen.

Angefixt vom Tiktok-Beitrag rätselte auch Stephanie van de Wiel mit. Innert weniger Stunden hatte sie alle Aufgaben gelöst. Noch ahnte sie nicht, dass diese App ihr Leben verändern sollte.

Schatzsuche
Stephanie van de Wiel gewinnt das Final der «Riyadh Season Treasure».
Schatzsuche
Nach dem Final ist sie überglücklich und erschöpft.
Schatzsuche
Bei der Schatzsuche waren nicht nur Rätsel, sondern auch körperliche Anstrengung angesagt.
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Eine lustige Truppe: Die Finalisten der Saudi-Schatzsuche.
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Bei der Siegerehrung bekommt Stephanie van de Wiel den Check von einer Million Dollar überreicht.

Ende Januar flatterte dann eine saudische E-Mail in ihr Postfach. Als sie die Nachricht öffnete, traute sie ihren Augen nicht. Sie war unter den zehn Schnellsten und durfte nach Saudi-Arabien!

«Ich war mir anfangs nicht sicher, ob die Nachricht echt war oder es ein Betrüger-Schreiben war», erinnert sie sich. Schliesslich scannte sie ihren Reisepass dann doch und reichte ihn ein.

Ende Januar folgte dann die Erleichterung: eine Bestätigung samt Flugticket nach Riad. «Ich wurde ganz nervös, als ich realisierte, dass es nun ernst gilt.»

Ab nach Saudi-Arabien zur Schatzsuche

Gross vorbereiten konnte sie sich für die Challenge nicht. Sie konnte nicht wissen, was sie erwartet. Sie informierte sich lediglich etwas über das Land im Nahen Osten, trieb etwas Sport. Und sie nahm Kontakt zu einem Mitstreiter aus Florida (USA) auf: Corey Cirino.

Schatzsuche
Corey Cirino war bei den ersten drei Challenges Stephanie van de Wiels Spielpartner. - Riyadh Season

Angekommen in Saudi-Arabien wurden die Schatzsucher erst einmal von Kameras umzingelt. Schon bald ging es los mit den ersten Aufgaben. Diese bestritt sie im Zweierteam mit Cirino. Im Halbfinal und Final war sie schliesslich auf sich allein gestellt.

Im Nahen Osten ging es weiter wie zuvor auf der App: Rätsel lösen und Hinweise suchen waren angesagt. Und abermals war nicht nur Geschicklichkeit, sondern auch Geschwindigkeit gefragt.

Einziger Unterschied: Bei allen Aufgaben kam körperliche Anstrengung dazu. So musste sie etwa angekettet ans Bein ihres Teampartners rennen.

Haben Sie körperliche Ausdauer?

Im Final stiess Stephanie van de Wiel daher auch an ihre Grenzen. «Ich habe so krass gepusht, dass ich nach dem Final zur Krankenstation musste.» Glücklicherweise konnte sie sich aber rasch von der Anstrengung erholen.

Stephanie van de Wiel leidet an chronischer Krankheit

Grund für den Kollaps: Die selbstständige Fotografin leidet an einer chronischen Krankheit, die ihr Herz beeinträchtigt.

Das Geld kann ihre Krankheit zwar nicht heilen, verleiht ihrem Leben aber einen neuen Antrieb. Schulden und finanzielle Einbussen wegen ihrer Gesundheit sollen künftig der Vergangenheit angehören.

Schatzsuche
Finanzielle Probleme gehören bei Stephanie van de Wiel nun der Vergangenheit an. - Riyadh Season

Die 26-Jährige will ihr Geld deshalb sinnvoll in ihre Zukunft investieren. Nun hat sie das finanzielle Polster, um neue Standbeine aufzubauen. Seit Längerem träumt sie nämlich davon, ihre Fotografie und ihre Kunst verkaufen zu können.

Sie hofft, sich dann etwas zurücklehnen und mit dem Geld sorglos auf Reisen gehen zu können. Dann will sie weiter arbeiten, ihren Gewinn vergrössern und investieren.

Damit der Plan aufgeht, landet der erste Brocken ihres Gewinns auch nicht auf dem Konto einer Fluggesellschaft. Sondern: «Zuallererst hole ich mir einen Finanzberater.»

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