Im Universitätsspital Lausanne ist eine 74-jährige Frau in der Folge einer Coronavirus-Erkrankung gestorben. Es ist das erste Opfer in der Schweiz.
Unispital Lausanne coronavirus
Im Universitätsspital Lausanne ist eine Frau an der Folge des Coronavirus gestorben. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Frau (†74) ist wegen einer Coronavirus-Erkrankung gestorben.
  • Nach Angaben handelte es sich um eine Risikopatientin.
  • Sie wurde seit dem 3. März im Krankenhaus in Lausanne am Genfersee behandelt.

In der Schweiz ist in der Nacht auf Donnerstag erstmals eine Coronavirus-Patientin gestorben. Die 74-jährige mit dem Coronavirus infizierte Frau lag seit dem 3. März im Unispital in Lausanne (Chuv).

Bei der Verstorbenen handle es sich um eine Person mit hohem Risiko, weil sie an einer chronischen Krankheit gelitten habe. Dies teilte die Kantonspolizei Waadt mit.

Ihr Zustand war zunächst stabil, wie die Behörden heute an einer Pressekonferenz bekannt gaben. In der Nacht auf Donnerstag habe sich ihr Zustand aber verschlechtert. Die Frau habe sich wahrscheinlich in Italien angesteckt und sich in ärztliche Behandlung begeben, weil sie Symptome gehabt habe.

Appell an die Solidarität der Bevölkerung

Kantonsarzt Karim Boubaker verischert, dass man alle Massnahmen ergriffen habe, um das Virus aufzuhalten. Man könne nicht einschätzen, wie sich die Zahl der Infizierten entwickelt. Aber die Spitäler müssten sich speziell darauf vorbereiten. Man müsse die gefährdetsten Menschen schützen, appelliert er an die Solidarität der Bevölkerung.

Die Waadtländer Gesundheitsdirektorin Rebecca Ruiz ruft dazu auf, die gestern getroffenen Beschlüsse zu beachten und besonders die Risikogruppen zu schützen. Zudem bittet die Vorsteherin des Departements für Institutionen und Sicherheit Organisatoren, die Durchführung ihrer Veranstaltung zu überdenken.

Wo und unter welchen Umständen sich die Frau angesteckt hatte, ist unklar. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) steht mit den Waadtländer Behörden in Kontakt.

Der SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard spricht über den ersten Corona-Todesfall. - Nau

Der Waadtländer SP-Nationalrat Pierre-Yves Maillard zeigt sich über den Tod der Frau im Gespräch mit Nau.ch betroffen.

Am Mittwoch hatte sich die Zahl der «Corona»-Fälle in der Waadt auf sieben erhöht. Vier Personen wurden im Chuv behandelt. Das Coronavirus Sars-CoV-2 wurde erstmals auf dem Kantonsgebiet von Mensch zu Mensch übertragen. Knapp 20 Personen befinden sich in Quarantäne.

Weitere Fälle von Coronavirus in der Zentralschweiz

In der gesamten Schweiz gibt es inzwischen über 60 Coronavirus-Fälle. Bis Mittwoch hatte das Referenzlabor in Genf in 58 Fällen Ansteckungen mit dem neuen Coronavirus bestätigt. Die Zahl steigt rasant weiter.

Am Donnerstag wurden aus der Zentralschweiz neue Fälle gemeldet. Im Kanton Zug wurden eine 21-jährige Frau und ein 58-jähriger Mann positiv auf das Coronavirus getestet. In Luzern infizierte sich eine Kantonsschülerin mit dem Coronavirus.

Lausanne Coronavirus Spital
Medizinisches Personal im Universitätsspital Lausanne. - Keystone

Knapp 2700 Personen mit Verdacht auf das neue Coronavirus wurden in der Schweiz bislang negativ getestet.

Verschärfte Massnahmen

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus haben Bund und Kantone ihre Massnahmen verschärft. Das Bundesamt für Gesundheit ergänzte seine Hygiene-Empfehlungen. Neu dazugekommen ist die Anweisung, Abstand zu halten. Dies gilt zum Beispiel für das Anstehen in einer Schlange.

corona tessin
Informationsbroschüren zum Coronavirus werden an die Wand gehängt. - keystone

Um die besonders gefährdeten älteren Menschen zu schützen, soll die Anweisung vor allem ihnen gegenüber gelten. Auch Teilnehmer von Sitzungen sollen körperlich auf Distanz gehen.

Hier erfahren Sie die aktuellen Entwicklungen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RebeccaTodNationalratSPSchlangeCoronavirus