Die Kandidaturen für das Grünen-Präsidium sind fast komplett. Die Frist Endet in wenigen Tagen.
Lisa Mazzone bei einem Auftritt in Lausanne im Oktober. (Archivbild)
Lisa Mazzone bei einem Auftritt in Lausanne im Oktober. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Nach der Bekanntgabe des Abgangs von Grünen-Präsident Balthasar Glättli wird über eine mögliche Nachfolgerin oder einen möglichen Nachfolger spekuliert. Anmeldeschluss für Kandidierende ist der 4. Februar. Die bislang erste offizielle Zusage für eine Kandidatur kam aus Genf von Lisa Mazzone.

Die 35-jährige Lisa Mazzone hat als bislang einzige ihren Hut in den Ring geworfen und kandidiert als Präsidentin der Grünen Schweiz. Dies sagte sie am 23. Januar in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen und «Le Temps». «Nach intensivem Nachdenken habe ich gemerkt, dass es mich reizt. Ich glaube, dass das Amt der richtige Ort wäre, um meine Kompetenzen und Überzeugungen einzubringen», sagte Mazzone im Gespräch mit den Tamedia-Zeitungen. Deshalb habe sie sich für eine Kandidatur entschieden: «Mein Herz schlägt einfach für die Grünen!» Die Politikerin hatte im Herbst vergangenen Jahres die Wiederwahl in den Ständerat verpasst.

Zahlreiche Kandidaten

Die Basler Nationalrätin Sibel Arslan erklärt gegenüber Nau.ch, sie stehe für das Präsidentenamt nicht zur Verfügung. Sie freut sich über die Kandidatur von Mazzone und beabsichtigt, sie in ihrer Funktion als Mitglied der Geschäftsleitung nach besten Kräften zu unterstützen.

Die 36-jährige Aargauer Nationalrätin Irene Kälin wollte ein Co-Präsidium nicht ausschliessen, lässt aber lieber anderen den Vortritt. Die Zürcher Nationalrätin Marionna Schlatter nahm sich nach der Ankündigung Mazzones aus dem Rennen und kündigte an, sich stattdessen als Vizepräsidentin zu bewerben.

Schlatter beglückwünschte auf X (vormals Twitter) zu ihrer Kandidatur: «Bravo, Lisa, zu Deiner Kandidatur. Gerne möchte ich Dich als Vizepräsidentin unterstützen», schrieb sie.

Die Tessiner Nationalrätin Greta Gysin hat «lange überlegt», bis sie sich habe entscheiden können, sagte sie Mitte Januar zu Keystone-SDA. Das Amt der Präsidentin habe sie gereizt. Schliesslich habe sie sich dagegen entschieden, da sie ihre Kräfte auf andere Aufgaben fokussieren wolle, etwa auf das Amt der Präsidentin der Staatspolitischen Kommission des Nationalrats (SPK). Ausserdem habe sie sich aus privaten und beruflichen Gründen dagegen entschieden.

Staatsbürgerschaft
Lisa Mazzone (Grüne) ist Schweizerin und Italienerin. - Keystone

Nach seiner Kandidatur als Bundesrat im Dezember 2023 stand der Freiburger Gerhard Andrey als möglicher Parteipräsident der Grünen hoch im Kurs. Doch er gab seinen Verzicht Mitte Januar bekannt. Seine Energie und Zeit wolle er in sein Amt als Nationalrat und als Verwaltungsrat der Softwarefirma Liip stecken, teilte er mit. Der 48-Jährige wurde 2019 in den Nationalrat gewählt.

Die 48-jährige Vizepräsidentin der Grünen Schweiz und gerade erst wiedergewählte Baselbieter Nationalrätin Florence Brenzikofer hat sich gegen eine Kandidatur für das Parteipräsidium entschieden, weil sie sich in erster Linie ihrer Arbeit als Parlamentarierin im Bundeshaus widmen will. Ausserdem möchte die Sekundarschullehrerin mehr Zeit für ihr Engagement im Baselbiet und in der Verkehrspolitik haben, wie sie der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte.

Die 40-jährige Fraktionschefin der Grünen im Bundeshaus, Aline Trede, zeigte sich zunächst am Parteipräsidium oder auch -Co-Präsidium interessiert, entschied sich aber bis Mitte Januar dagegen. Die Berner Umweltnaturwissenschaftlerin und schweizerisch-deutsche Doppelbürgerin wurde nach zweimaligem Nachrücken für die Grünen im Oktober 2019 zum ersten Mal direkt in den Nationalrat gewählt – und im vergangenen Herbst wiedergewählt.

Fabien Fivaz
Fabien Fivaz von den Grünen. - keystone

Der Neuenburger Nationalrat Fabien Fivaz verzichtet auf eine Kandidatur. Er habe ernsthaft über eine Kandidatur in einem Co-Präsidium nachgedacht, teilte er auf Anfrage mit. Nach reiflicher Überlegung habe er sich entschlossen, sich auf sein Parlamentsmandat zu konzentrieren. Er wolle nicht auf die Arbeit in zwei Kommissionen und das Vizepräsidium der Fraktion verzichten, begründete er die Absage. Ausserdem habe er Vaterpflichten.

Auch die 32-jährige im Oktober wiedergewählte St. Galler Nationalrätin Franziska Ryser ist nicht am Präsidium der Grünen Schweiz interessiert. Die in an der ETH Zürich in Maschinenbau Promovierte hat «aktuell andere berufliche Prioritäten», wie sie Keystone-SDA sagte.

Er stehe nicht zur Verfügung, sagte der 35-jährige Glarner Ständerat Mathias Zopfi den Tamedia-Zeitungen und dem «Blick». Für das Parteipräsidium sei er wohl nicht der ideale Kandidat. Die Vertretung seines Kantons habe für ihn oberste Priorität. Ausserdem sei er als Anwalt zeitlich schon sehr ausgelastet.

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