Baselbiet: Grünen-Politikerin nimmt Neugeborenes mit ins Parlament
Im Baselbieter Parlament war die jüngste Zuhörerin am Donnerstag gerade einmal wenige Wochen alt. Der Sitzung tat dies keinen Abbruch.

Das Wichtigste in Kürze
- Flavia Müller hatte bei der Parlamentssitzung am Donnerstag ihr Neugeborenes dabei.
- Die Grünen-Politikerin versucht, Job und Familie unter einen Hut zu bringen.
- Ihre Kollegen akzeptierten das ungewöhnliche Duo.
Am Donnerstag erschien Flavia Müller nicht allein zur Landratssitzung im Baselbieter Parlament: Die erst wenige Wochen alte Ella begleitete die Grünen-Politikerin. Sicher verpackt in einer Bauchtrage lauschte Ella den Vorträgen der Anwesenden.
Wie die «Basler Zeitung» schreibt, ist Müller eigentlich gerade im Mutterschaftsurlaub. An der Sitzung teilnehmen wollte sie dennoch.
Ganz unproblematisch ist das nicht, wie die frischgebackene Mutter hinterher gemäss der Zeitung einräumt: «Eine digitale Teilnahme würde mir aktuell natürlich sehr helfen. Job und Familie mit Kleinkind unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach.»
Mehrstündige Sitzung ohne Probleme
Die Hebamme und Sozialdemokratin Lucia Mikeler begrüsste das Duo als «ganz spezielles Paar», Kollegen gratulierten. Der kritikfreie Ablauf ist jedoch nicht selbstverständlich.

Grossrätin mit Baby aus Parlament geworfen
So wurde die Basler Grossrätin Lea Steinle gar einst mit ihrem Neugeborenen aus dem Parlament geworfen: Ratspräsident Remo Gallacchi (Mitte) hatte darauf bestanden, dass Drittpersonen ohne Erlaubnis kein Recht zustehe, den Ratssaal zu betreten.
In Basel-Stadt gibt es mittlerweile bei Bedarf die Möglichkeit einer Teilnahme an Abstimmungen online.
Gemäss der «Basler Zeitung» soll dies auch bald im Landrat möglich werden. Wann dies jedoch tatsächlich eingeführt wird, ist noch offen.