Herbst

Erkältungswelle im Herbst: Warum wir jetzt wieder schniefen

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Bern,

Pünktlich zum Herbst rollt die nächste Erkältungswelle. Wissenschaftliche Studien zeigen, warum der Körper jetzt besonders anfällig ist.

Erkältungswelle
Warum bringt der Herbst jedes Jahr die erste Erkältungswelle mit sich? - Depositphotos

Kaum sinken die Temperaturen, beginnt das grosse Schniefen und Husten. Die Erkältungswelle rollt Jahr für Jahr im Herbst über die Schweiz.

Doch warum trifft es die meisten ausgerechnet zur gleichen Zeit? Die Antwort liegt in einem komplexen Zusammenspiel mehrerer Faktoren.

Warum rollt jeden Herbst eine Erkältungswelle über die Schweiz?

Kälte allein macht nicht krank. Sie schwächt aber das Immunsystem erheblich.

Die Forschung hat mittlerweile mehrere Mechanismen identifiziert, die uns im Herbst anfälliger machen. Das sind die wichtigsten Gründe.

Trockene Heizungsluft schadet den Schleimhäuten

Sobald die Heizungen laufen, sinkt die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen dramatisch. Die trockene Luft entzieht der Nasenschleimhaut Feuchtigkeit und beeinträchtigt ihre Abwehrfunktion.

erkältungswelle
Wenn es draussen kälter wird, werden Menschen schneller krank. Das liegt aber nicht an der Kälte selbst. - Depositphotos

Normalerweise transportieren Flimmerhärchen und Zilien Keime aus dem Körper hinaus. Bei ausgetrockneten Schleimhäuten funktioniert dieser Mechanismus nicht mehr richtig, berichtet «Wetter.de».

Erkältungsviren wie Rhinoviren haben dadurch ein leichteres Spiel beim Eindringen. Die erste Barriere gegen Krankheitserreger ist geschwächt.

Kälte drosselt die Durchblutung der Nase

Kalte Aussenluft führt dazu, dass sich die Gefässe der Nasenschleimhaut zusammenziehen. Durch die schlechtere Durchblutung stehen weniger Immunzellen für den Kampf bereit.

Die natürliche Abwehrfunktion der Nase ist dadurch massiv eingeschränkt. Forschende haben herausgefunden, dass Kälte keine direkte Ursache von Erkältungen ist, wie der «WDR» berichtet.

Hast du derzeit auch mit einer Erkältung zu kämpfen?

Ein grippaler Infekt tritt jedoch deutlich häufiger auf, wenn wir frieren. Die Kombination aus kalter Aussen- und trockener Raumluft schafft optimale Bedingungen.

Vitamin-D-Mangel schwächt das Immunsystem

In der Schweiz scheint die Sonne zwischen November und März nicht stark genug. Die Haut kann deshalb kein ausreichendes Vitamin D mehr produzieren.

Der Vitamin-D-Spiegel nimmt ab November kontinuierlich ab, erklärt das «Sanitas Magazin». Rund 50 Prozent der Menschen in der Schweiz haben im Winter zu wenig Vitamin D.

Das Sonnenhormon ist aber unverzichtbar für ein intaktes Immunsystem. Die Vitamin-D-Reserven im Fett- und Muskelgewebe werden im Herbst allmählich geleert.

Rhinoviren überstehen den Winter besser

Viren, die eine Erkältungswelle auslösen, sind von Oktober bis April besonders häufig anzutreffen. Rhinoviren überstehen in der kalten Jahreszeit längere Zeiten ohne einen Wirt.

Mehr Menschen erkranken gleichzeitig, die wiederum andere anstecken. Die Viren können sich in trockener Luft zudem besser ausbreiten, berichtet die «Pharmazeutische Zeitung».

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Eine Erkältungswelle wird vor allem dadurch ausgelöst, dass sich Viren in geschlossenen Räumen schneller verbreiten. - Depositphotos

Bei niedrigen Temperaturen vermehren sie sich effizienter als im Sommer. Diese Faktoren führen zu einer deutlich höheren Viruslast in der Umgebung.

Menschen halten sich häufiger in Räumen auf

Mit sinkenden Temperaturen verlagert sich das Leben nach drinnen. In geschlossenen Räumen können sich Viren leichter von Mensch zu Mensch verbreiten: Der engere Kontakt erhöht die Ansteckungsgefahr massiv, so der «Focus».

Hinzu kommt, dass viele Menschen in Herbst und Winter weniger Zeit draussen verbringen. Dadurch fehlt der positive Effekt von Bewegung und frischer Luft.

Das Immunsystem läuft insgesamt auf reduziertem Niveau.

Was schützt vor der Erkältungswelle?

Experten empfehlen regelmässiges Lüften, um die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu erhöhen. Auch ausreichend Flüssigkeit hilft, die Schleimhäute feucht zu halten.

Mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüsster Tee sind optimal. Tägliche Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem nachweislich.

Vitamin-D-Präparate können bei nachgewiesenem Mangel sinnvoll sein, schreibt das «Sanitas Magazin». Die Beratung durch einen Hausarzt ist dabei wichtig.

Kommentare

User #6549 (nicht angemeldet)

Häufigste "Nebenwirkung": kaputtes Immunsystem.

User #2175 (nicht angemeldet)

Freude herscht fü die Pharma , gau Alain.

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