Doris Parks: Schweizerin in USA fürs Bären-Füttern verurteilt
Die Schweizer Seniorin Doris Parks wurde in den USA fürs Bären-Füttern verurteilt. Die 77-Jährige glaubt, dass die Bestrafung mit ihrer Herkunft zu tun habe.

Das Wichtigste in Kürze
- Doris Parks wurde im US-Staat Washington fürs Bären-Füttern verurteilt.
- Nach der Gerichtsverhandlung sieht sich die 77-Jährige als Opfer einer Verschwörung.
- In einem Interview sagte sie: «Vielleicht liegt es daran, dass ich aus der Schweiz komme.»
Eine Schweizerin (77) stand kürzlich in den USA vor Gericht, weil ihr vorgeworfen wird, auf ihrem Grundstück wilde Bären gefüttert zu haben.
Für die sechsköpfige Jury war bei der Verhandlung im US-Staat Washington bereits nach einer Stunde klar: Doris Parks hat gegen das staatliche verbotene Füttern verstossen.
Die Verurteilung beruhte laut der «Seattle Times» neben Videos von «fetten Bären», grösstenteils auf einem 23-seitigen Bericht eines Wildhüters.
Paul Jacobson berichtete, dass er das Grundstück von Doris Parks regelmässig kontrollierte und etwa im Jahr 2019 bei mehreren Gelegenheiten «bis zu fünf Bären beim Betreten und Verlassen des hinteren Bereichs» beobachtet habe.

«Einige der Bären», so schrieb er, «waren extrem fett und sahen nicht so aus, wie ein normaler Bär aussehen würde.»
Im Bericht erwähnte der Wildhüter zudem, dass Parks ihm gesagt habe, dass vielleicht etwas Vogelfutter unter ihr Haus gefallen sei und die Bären davon angelockt worden sein könnten.
Parks selbst behauptete vor Gericht, sie füttere keine Bären, sondern Waschbären mit Hundefutter und Vögel mit Vogelfutter. Vor Gericht sagte Parks, sie könne sich auch nicht daran erinnern, jemals mit dem Wildhüter über herabfallendes Vogelfutter gesprochen zu haben.
«Weil ich Schweizerin bin?»
In einem Telefoninterview nach der Gerichtsverhandlung, beteuerte Doris Parks gegenüber der «Seattle Times» ihre Unschuld. «Die sollten sich schämen, mich durch das Gericht zu zerren. Ich, eine 77-jährige Frau.»
Sie sei nicht die Lieblingsperson der Behörden und werde es wohl auch nie sein, führte die Seniorin weiter aus und sagte: «Vielleicht liegt es daran, dass ich aus der Schweiz komme.»

Parks sagte, dass sie gegen das Urteil eine Berufung einlegen wird. Derzeit droht ihr laut dem Bericht eine Höchststrafe von 90 Tagen Gefängnis und eine Geldstrafe von 1000 Dollar für das absichtliche Füttern von grossen wilden Fleischfressern.
Übrigens: Für Doris Parks war es bereits der zweite Auftritt vor einem Gericht in Washington wegen dem Füttern von wilden Bären.
Im Jahr 2014 wurde eine Anklage fallen gelassen, nachdem sie zugestimmt hatte, eine Geldstrafe von 500 Dollar zu bezahlen und die Fütterung wilder Tiere für zwei Jahre zu unterlassen.