Der Versandhändler stand jüngst wiederholt wegen überlasteten Mitarbeitenden in der Kritik. Jetzt soll eine «Schneckenpost»-Versandoption dem Problem begegnen.
Digitec Galaxus
Das Geschäft von Digitec Galaxus florierte während der Corona-Krise. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Digitec Galaxus will seine Logistik-Probleme unkonventionell lösen.
  • Kunden sollen die Möglichkeit erhalten, einen Haken zur «langsamen Lieferung» zu setzen.
  • Damit könnte das Unternehmen sein Personal gleichmässiger einteilen und entlasten.

Digitec Galaxus geht das Problem von überarbeiteten Logistik-Mitarbeitern von einer neuen Seite an: den Kunden. Neu können diese bei Bestellungen in den Online-Shops des Unternehmens einen Haken zur «langsamen Lieferung» setzen. Das Feature wird Kunden in der Schweiz, Deutschland und in Österreich zur Verfügung gestellt. Damit sollen die Mitarbeitenden entlastet und Kosten eingespart werden.

Denn durch das neue Feature könne das Unternehmen sein Personal in der Logistik gleichmässiger einteilen. Das heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Vor allem der Montag, der jeweils sehr arbeitsintensiv sei, solle erträglicher werden. Auch könne Digitec Galaxus durch die neue Option seine Lieferversprechen verlässlicher einhalten.

Versandhändler wie Digitec Galaxus geraten im Zusammenhang mit überlasteten Angestellten öfters in die Kritik. Die Arbeitsbelastung in der Logistik hat bei solchen Anbietern im Zuge der Coronapandemie und dem verstärkten Paket-Aufkommen massiv zugenommen.

Indem die Kunden die Option «langsame Lieferung» anwählen, nehmen sie eine um ein oder zwei Tage verzögerte Lieferung in Kauf.

Langsame Lieferung wie B-Post: keine Priorität an Tag eins

Zu vergleichen sei dies mit der A- und B-Frankierung der Schweizerischen Post: Briefe und Pakete mit der normalen Lieferoption – ähnlich der A-Post – kämen fast immer am selben Tag an. Beim langsameren Versand habe die Sendung am Tag eins keine Priorität. Am Folgetag hingegen schon. Das erklärt der für das Projekt mitverantwortliche Philipp Mahler in dem Communiqué.

Kunden hätten das neue Feature in den letzten Wochen und Monaten in dutzenden von Kommentaren gewünscht, so Mahler weiter. Günstiger dürfte die «Schneckenpost» jedoch für die Kunden nicht sein. Der Vorteil beschränke sich vorerst einzig «auf das gute Gefühl, die Mitarbeitenden in der Logistik etwas entlastet zu haben». Wie hoch die Quote der Langsam-Besteller dann tatsächlich sei, müsse sich aber erst zeigen.

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