Nach dem verheerenden Erdbeben mit 1400 Toten in Haiti am Samstag unterstützt die Schweiz Hilfsorganisationen mit insgesamt einer Million Franken.
Erdbeben Haiti
Zerstörte Gebäude nach dem Erdbeben in Cayes, Haiti. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag verwüstete ein Erdbeben Haiti und forderte bisher rund 1400 Tote.
  • Nun sieht die Schweiz insgesamt eine Million Franken für die humanitäre Hilfe vor.
  • Neben dem Roten Kreuz ist auch das Heks sowie Helvetas mit Experten vor Ort.

Die Schweiz sieht insgesamt eine Million Franken für die Soforthilfe in Haiti vor. Nach dem starken Erdbeben am Samstag sind in Haiti bisher mehr als 1400 Tote geborgen worden.

Mit je 250'000 Franken unterstützt die Schweiz die Internationale Föderation des Roten Kreuzes und Roten Halbmonds IFRC sowie die Uno. Dies teilte das Aussendepartement EDA am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. 100'000 Franken würden davon dem Schweizerischen Roten Kreuz überwiesen.

Erdbeben Haiti
Die Ruine eines Gebäudes nach dem Erdbeben der Stärke 7,2 in Haiti. - keystone

Ein Krisenteam sei vor zwei Tagen geschaffen worden, um das Vorgehen der Schweizer Hilfe festzulegen. Spezialistenteams der Schweizer Botschaft sind laut EDA vor Ort in Port-Salut. Sie werden Zeltplanen in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten verteilen sowie zwei Module für je 5000 Liter Trinkwasser.

Humanitäre Hilfe mobilisiert Experten

Auch Expertinnen und Experten der Humanitären Hilfe Schweiz wurden mobilisiert. Dazu zählen vor allem Architekten und Spezialisten für Notunterkünfte sowie für die Reduktion von Katastrophenrisiken. Diese befanden sich bereits im Rahmen von Arbeiten der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Haiti.

Haiti
Eine vom Erdbeben zerstörte Kirche in Haiti. - keystone

Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (Heks) leistet ebenfalls Soforthilfe in Haiti mit zunächst einer halben Million Franken. Das Heks erklärte am Dienstag: «Die vom Beben verursachten Schäden insbesondere in der am stärksten betroffenen Region der Grand’ Anse im Südwesten Haitis sind enorm.»

«Hunderte von Wohnhäusern, Schulen, Kirchen und anderen öffentlichen Gebäuden wurden entweder vollkommen zerstört oder schwer beschädigt», schrieb das Heks zudem. Unzählige Menschen seien deswegen obdachlos geworden und hätten oft ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Die Bevölkerung sei daher dringend auf Notunterkünfte und Hygieneeinrichtungen angewiesen.

Notunterkünfte Haiti
Eine Person läuft durch die in Haiti nach dem Erdbeben aufgestellten Notunterkünfte. - keystone

Auch die Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas leistet erste Nothilfe in Haiti. Sie hat dafür 150‘000 Franken gesprochen, wie sie am Dienstag mitteilte. Unter Hochdruck koordiniere Helvetas ihre Unterstützung mit Partnern vor Ort, mit anderen internationalen Hilfsorganisationen und mit der DEZA. So soll die schlimmste Not möglichst effizient und rasch gelindert werden können, hiess es.

In erster Linie würden jetzt sichere Unterkünfte für all die Menschen errichtet, die durch das Erdbeben obdachlos wurden. Helvetas unterstütze Bedürftige unter anderem auch mit sauberem Trinkwasser.

Erdbeben Haiti
Kinder suchen Schutz unter einer Plane, nachdem sie durch das Erdbeben in Haiti obdachlos wurden. - keystone

«Erneut trifft es die Ärmsten am heftigsten», schrieb Helvetas. Das Desaster wecke Erinnerungen an das verheerende Erdbeben vor elf Jahren, bei dem rund 300‘000 Menschen umkamen.

Haiti befindet sich gemäss Helvetas seit der Ermordung des Präsidenten vor rund einem Monat in einer schweren politischen Krise. Kriminelle Banden verunsicherten den Alltag. Es gebe kaum funktionierende staatliche Strukturen, die schnelle Hilfe ermöglichen.

Dennoch konnte laut Helvetas nun ein humanitärer Korridor gelegt werden. Mit diesem können wichtige Hilfsgüter aus der Hauptstadt in die betroffenen Gebiete im Süden Haitis transportiert werden.

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