In unseren Nachbarländern sind die Skigebiete aufgrund des Coronavirus geschlossen. Die Schweiz kann nun von deutschen Skitouristen profitieren.
positive skigebiete
Skifahrer und Snowboarder auf einem Sessellift im Graubündner Skigebiet Flims Laax Falera. Positive Saison für grosse Skigebiete. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schutzkonzepte in Schweizer Skigebieten haben sich bewährt.
  • Im März und über Ostern wird ein grosser Ansturm deutscher Skitouristen erwartet.
  • Thorsten Frei (CDU) warnt vor eingetragenen Infektionen nach Deutschland.

Vor wenigen Monaten bekam die Schweiz bei den Nachbarn noch ihr Fett weg. Der Bundesrat hielt trotz des Drucks aus dem Ausland an seinem Beschluss fest, die Skigebiete nicht zu schliessen. Coronavirus hin oder her.

Diese Standhaftigkeit scheint sich nun zu bewähren. Nach Weihnachten und Neujahr haben sich die Infektionszahlen nicht verschlimmert. Auch die Sportferien hatten bisher keinen negativen Effekt auf die Fallzahlen. Die Skigebiete in der Schweiz haben sich keineswegs als Risikozonen erwiesen.

Terrasse Skigebiet
Offene Terrasse im Restaurants Ristis im Brunni Skigebiet oberhalb von Engelberg, am 17. Februar 2021. - Keystone

«Wir schauen mit einem gewissen Neid über die Grenze in die Schweiz. Dort scheint der geordnete Skibetrieb zu funktionieren», sagt Matthias Stauch, Chef der Zugspitzbahn in Garmisch-Partenkirchen (D) gegenüber der «Aargauer Zeitung».

Freuen Sie sich während der Pandemie auf Ski-Touristen aus dem Ausland?

«Schutzkonzepte haben sich bewährt»

Von Maskenpflicht bis zu «Pisten-Engeln» scheuten die Skigebiete keinen Aufwand, um das Infektionsrisiko mit dem Coronavirus möglichst klein zu halten. Daniel Luggen, der Kurdirektor von Zermatt VS, sagt: «Die Schutzkonzepte haben sich bewährt. Auch wenn es in den Stosszeiten am Morgen sehr anspruchsvoll war, Hunderte von Leuten zu managen.»

Zermatt
Personen stehen in Zermatt aufgrund des Coronavirus mit Sicherheitsabstand an, um ins Skigebiet zu gelangen. - zVg

Die Wintersportgebiete verzeichnen von November bis Ende Januar einen Rückgang von 10 bis 30 Prozent. Das ist zwar viel, aber immer noch besser als die 100 Prozent wie in den Skigebieten unserer Nachbarn.

Deutsche Skitouristen trotzen Coronavirus

Deutsche verreisen traditionellerweise erst im März oder im Osterurlaub in ihre Skiferien. In der Schweiz erwartet man vielerorts nun einen massiven Ansturm aus Deutschland.

Im Dezember wurden im Graubünden 20 Prozent der Übernachtungen von Ausländern registriert. Den grössten Teil davon machten Deutsche aus. «Wir sind sehr optimistisch, viele deutsche und französische Gäste zu begrüssen», so Luggen zur «Aargauer Zeitung».

Bundestag
Thorsten Frei (CDU/CSU) spricht in der Plenarsitzung des Deutschen Bundestages. - dpa

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei habe «keinerlei Verständnis», wenn Deutsche ihre Skiferien in der Schweiz verbringen. Gegenüber CH Media wünscht er sich: «Dass alle Bürger noch einmal wenige Wochen rücksichtsvoll und diszipliniert sind. Und solche Touren vermeiden, damit wir alle gemeinsam möglichst schnell aus der Pandemie kommen.»

Es gehe darum, «Mobilität und Kontakte so weit wie möglich zu minimieren.» Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion sorgt sich: «Im schlimmsten Falle werden neue Infektionen ins Land eingetragen. Diese Infektionen ziehen möglicherweise einen Lockdown nach sich.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BundesratNeujahrWeihnachtenCDUCSUSkiCoronavirus