Der Schweizer Tourismus litt unter den Folgen des Coronavirus. Anders als in Österreich haben sich die Zahlen 2021 im Vergleich zum Vorjahr aber verbessert.
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Wanderer auf dem Höhenweg «Via Alta Vallemaggia» im Tessin. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Übernachtungszahlen sind hierzulande im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.
  • Im Vergleich mit Nachbar Österreich kommt der Schweizer Tourismus besser weg.
  • Die Differenz kommt hauptsächlich wegen der unterschiedlichen Krisenbekämpfung zustande.

2020 wurde die Tourismus-Branche in der Schweiz besonders hart von der Krise rund um das Coronavirus getroffen. Im Vergleich zu 2019 gingen die Logiernächte um satte 40 Prozent zurück.

Mittlerweile ist ein weiteres Jahr vergangen. Und: Der Trend geht wieder in die positive Richtung.

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Das Matterhorn gehört zu den berühmtesten Tourismus-Attraktionen der Schweiz.
Die Branche muss seit Ausbruch der Corona-Pandemie mit Einbussen zurechtkommen.
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Immerhin: Die Zahl der Logiernächte hat im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2020 wieder etwas zugenommen.
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2021 konnten Schweizer Hotels durchgehend wirtschaften.
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Die Werte, welche vor der Pandemie erreicht wurden, sind allerdings noch in weiter Ferne.

Von Januar bis Dezember wurden hierzulande gut 29,4 Millionen Logiernächte registriert. 2020 waren es im gleichen Zeitraum nur rund 23,7 Millionen. Das ist ein Zuwachs von 24 Prozent.

Coronavirus: Impffortschritt hilft Tourismus

Laut Patric Schönberg, Leiter Kommunikation bei «Hotellerie Suisse», gibt es für die Zunahme mehrere Erklärungen.

Gründe für den besseren Verlauf seien in den funktionierenden Schutzkonzepten, der Einführung des Covid-Zertifikates und dem Impffortschritt zu finden. «Teilweise hat das Wachstum auch mit Grenzöffnungen und mehr Reisefreiheiten als zu Beginn der Pandemie zu tun. Mit zunehmender Dauer der Covid-Krise stieg die Ansicht in der Bevölkerung, dass sicheres Reisen und Hotelaufenthalte möglich sind.»

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Die Schweizer Tourismus-Branche hat wegen dem Coronavirus weiterhin zu kämpfen. - Keystone

Im Vergleich zum Jahr vor der Pandemie hinken die Schweizer Hotels und Kurbetriebe allerdings weiter hinterher. 2019 lag die Zahl der Beherbergungen bei fast 40 Millionen.

Tourismus-Zahlen in Österreich im Sinkflug

Ein Blick nach Österreich zeigt: Nicht bei allen Ländern war 2021 aus der Sicht des Tourismus erfolgreicher als 2020 – im Gegenteil.

Während 2020 in Österreich noch 97,9 Millionen Logiernächte verzeichnet wurden, sind es in diesem Jahr nur noch knapp 80 Millionen. Damit hat die Zahl um 19 Prozent abgenommen.

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So haben sich die Übernachtungszahlen in der Schweiz in den letzten drei Jahren verändert.
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In Österreich haben die Logiernächte auch 2021 deutlich abgenommen.

Warum entwickeln sich die Tendenzen in der Schweiz und Österreich in die entgegengesetzte Richtung?

Patric Schönberg klärt auf: Die Regierung in Österreich habe einen anderen Weg in der Krisenbekämpfung gewählt und eindeutig restriktivere Massnahmen ergriffen. «Dies hatte grosse Auswirkungen auf den touristischen Markt und das touristische Leistungsangebot. Es kann sogar davon ausgegangen werden, dass ein Teil der Gäste von Österreich auf die Schweiz ausgewichen ist.»

«Löcher in der Buchhaltung weiter angewachsen»

Der Einfluss von Corona-unabhängigen Faktoren sei wegen der Pandemie schwierig zu messen. «Man kann aber darauf spekulieren, dass ein Teil der Bevölkerung im Jahr 2020 weniger Ausgaben getätigt hat. Und diese jetzt im Jahr 2021 nachholt», so Schönberg.

Haben Sie 2021 in einem Schweizer Hotel übernachtet?

Obwohl «HotellerieSuisse» grundsätzlich positiv in die Zukunft schaut, hat sich die Branche noch nicht von der Pandemie erholt. Ein höheres Auslastungsniveau heisse nicht automatisch, dass Gewinne erzielt würden, bekräftigt Schönberg. «Es ist davon auszugehen, dass bei zahlreichen Betrieben auch im Jahr 2021 die Löcher in der Buchhaltung, weiter angewachsen sind.»

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