Neun Monate lang sassen Patrick und Marta während des Coronavirus auf zwei unterschiedlichen Kontinenten fest. Für das Ehepaar eine grosse Herausforderung.
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Eine Frau steht vor einer Tafel an einem Flughafen. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Corona und die Einschränkung des internationalen Flugverkehrs kreierten viele Hindernisse.
  • Das Schweizer Ehepaar Marta und Patrick wurde dadurch neun Monate getrennt.
  • Wegen der Pandemie sind sie jetzt enger miteinander verbunden als vorher.

Ein Herz und eine Seele: Das sind Marta (55) und Patrick (53). Im Juni dieses Jahres sind sie seit 24 Jahren glücklich verheiratet. Gemeinsam leben sie in Zürich. Doch ein harmloser Besuch bei Martas Familie in Brasilien wurde dem eingespielten Team zum Verhängnis.

Wir spulen zurück zum Februar 2020. Kurz vor dem Lockdown reist Marta nach Fortaleza, um eine Familienangelegenheit zu regeln. Patrick blieb unterdessen in der Schweiz im Lockdown. Dann der Schock: Sie darf nicht mehr zurückfliegen.

Probleme mit dem Flug

Ende April wäre der Rückflug von Marta gewesen, dieser wird wegen des Coronavirus gestrichen. In der ganzen Aufregung geht das Angebot der Rückholflüge von Familienmitgliedern an Patrick und Marta vorbei. Deshalb nehmen sie Kontakt mit der Airline auf, was sich als besonders schwierig erweist. Denn die E-Mails werden nicht beantwortet und die Telefonate gehen ins Leere.

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Marta und Patrick sind ein Herz und eine Seele. Wegen des Coronavirus und der Pandemie mussten sie fast ein Jahr lang getrennt voneinander verbringen. - zVg

Endlich erreichen die beiden die Fluggesellschaft und ein Rückreise-Datum wird vereinbart. Jedoch währt das Glück nicht lange. Die Verbindung in die Schweiz wird zwei Tage vor dem Abflug gecancelt. Grund: Das Coronavirus in Portugal.

Im Oktober gelingt es Marta erneut, einen Flug in die Schweiz zu ergattern. Doch auch dieser Plan ist zum Scheitern verurteilt. Einen Tag vor Abflug wird Marta positiv auf das Coronavirus getestet.

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Der Flughafen in Fortaleza (BRA). - Keystone

Da Patrick das ganze Jahr keine Ferien hatte, bucht er im Dezember einen Flug nach Fortaleza.

Mitte Dezember steigt er am Abend ins Flugzeug. «Jetzt ist genug, ich muss sie einfach sehen über Weihnachten und Neujahr

Gesagt, getan. Am 16. Dezember um sechs Uhr kommt er in Fortaleza an. Und dann ist es endlich so weit.

Wegen Coronavirus «wie frisch verliebt»

Patrick beschreibt den freudigen Moment so: «Ich habe Marta gesehen, wie sie beim Lift ausgestiegen ist und über die Brücke zu mir gerannt ist. Mein Herz hat wie verrückt geschlagen, ich war sehr froh, dass ich sie endlich in meine Arme nehmen konnte. Es war so wie frisch verliebt.»

Auch Marta ist sichtlich erfreut über das lang ersehnte Wiedersehen. «Sie hatte Tränen in den Augen, sie war überglücklich. Im Uber hat sie meine Hand so fest gehalten, dass ich dachte, sie breche sie mir noch.»

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Patrick und Marta zusammen an Weihnachten. - zVg

Aber wie haben sie es die Turteltauben geschafft, über neun Monate getrennt voneinander zu sein? Zumal es die längste Zeit war, in der sie jemals getrennt waren? «Wir haben uns jeden Tag in einem Videoanruf gesprochen. Die Telefonate dauerten immer zwischen 30 Minuten und eineinhalb Stunden.»

Nach einer über neunmonatigen Trennung haben sie sich nun also endlich wieder. Da sie keine Familienmitglieder treffen dürfen, geniessen sie die Weihnachten in gemütlicher Zweisamkeit. Nachdem sie zusammen das neue Jahr eingeläutet haben, geht es für Patrick und Marta Anfang Januar zurück in die Schweiz. Und diesmal reisen sie gemeinsam.

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