Verunsichert durch die Corona-Krise, schauen sich werdende Eltern nach einer Alternative zum Spital um. Das sorgt für vermehrte Anfragen bei den Geburtshäusern.
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Ein Vater hält sein Neugeborenes im Triemli-Spital in Zürich. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Corona-Pandemie dürfen Väter mancherorts nicht mehr bei der Geburt dabei sein.
  • Werdende Eltern suchen deshalb vermehrt nach einer Alternative zum Spital.
  • Das sorgt für viele Anfragen bei den Geburtshäusern.

Wegen der Corona-Pandemie sind Patientenbesuche in Schweizer Spitälern verboten. Doch wie sieht es aus, wenn die Geburt des eigenen Kindes kurz bevorsteht, müssen Väter dann draussen bleiben? Die Antwort lautet: noch nicht.

Hierzulande dürfen Väter noch mit in den Kreissaal. Danach gilt aber teilweise Besuchsverbot. In Deutschland darf Papa mancherorts bereits jetzt nicht mehr bei der Geburt dabei sein.

Alternative zum Spital gesucht

Damit das Familienglück nicht durch verschlossene Türen getrübt wird, schauen sich aktuell viele Paare nach einer Alternativen zum Spital um.

Neben einer Hausgeburt ist diese das Geburtshaus. Dort können Frauen ihr Kind in einer besonders familienfreundlichen Umgebung zur Welt bringen.

Vater mit Neugeborenem.
Ein Vater besucht sein Baby nach der Geburt. - pixabay

Dass solche Einrichtungen jetzt vermehrt angefragt werden, bestätigt Susann Brun, Co-Präsidentin der Interessengemeinschaft der Geburtshäuser Schweiz (IGGH-CH): «Die Vorstellung, allein, ohne Bezugsperson zu gebären, wird viele Hochschwangere erschüttern. Es ist nachvollziehbar, dass sie sich um eine Alternative kümmern.»

Geburtshäuser haben mehr Spielraum

Ein weiterer wichtiger Punkt ist laut Susann Brun die Zeit des Wochenbetts. Während dieser intensiven Phase sollten die Mütter und ihre Neugeborenen gut umsorgt werden.

In den Spitälern fehlt dem Personal aber mehr denn je die Zeit dafür. Wo das Besuchsverbot gilt, können dann auch Partner oder Familie keine Unterstützung bieten.

Zürich
Stressenschilder im Zentrum von Zürich. (Symbolbild) - Keystone

Im Geburtshaus seien die Bedingungen anders. Die Menschenansammlung sei deutlich kleiner. Angehörige der Risikogruppe würden fehlen und es habe Familienzimmer. Das gebe den Geburtshäusern etwas mehr Spielraum, dennoch müssten natürlich auch diese sich laufend den neuen Gegebenheiten anpassen.

Kapazität ebenfalls begrenzt

Gerade in der Schwangerschaft verursache diese Unsicherheit grossen Stress.

Ein kurzfristiger Wechsel ist aber laut Susann Brun nur bedingt sinnvoll: «Im Geburtshaus setzt eine Begleitung bereits früh in der Schwangerschaft an. So soll eine enge Beziehung zwischen den Hebammen und der Schwangeren und ihrer Familie entstehen.»

Zudem sei die Kapazität in den Schweizer Geburtshäusern auch sonst schon begrenzt.

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