In Deutschland müssen Klassenzimmer wegen dem Coronavirus regelmässig gelüftet werden. Und in der Schweiz? Nau.ch hat bei der obersten Lehrerin nachgefragt.
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An deutschen Schulen soll alle 20 Minuten gelüftet werden. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland wird diesen Winter fast konstant in den Schulzimmern gelüftet.
  • Damit soll eine Ansteckung mit dem Coronavirus möglichst verhindert werden.
  • Dagmar Rösler, die oberste Lehrerin der Schweiz, erklärt die Schweizer Situation.

Seit zwei Wochen steigen die Infektionszahlen mit dem Coronavirus in der Schweiz rasant an. Schon bald könnte es in den Schulen heissen: «Unser heutiges Thema ist korrektes Lüften...»

In deutschen Schulen empfehlen Experten laut «Bild», alle 20 Minuten die Klassenzimmer zu lüften. In Bochum sollen Schülerinnen und Schüler sogar Kleidung wie Handschuhe oder Mützen in den Unterricht mitbringen. So haben sie trotz der niedrigen Temperaturen warm genug.

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Wegen dem Coronavirus: Neben dem Tragen von Masken soll in Schulzimmern regelmässig gelüftet werden, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. (Symbolbild) - keystone

Wie sehen die Massnahmen bezüglich Lüften in der Schweiz aus? Nau.ch hat unter anderem bei Dagmar Rösler, Zentralpräsidentin des Dachverbandes für Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH, nachgefragt. «Das regelmässige Lüften in Schulzimmern ist auch in der Schweiz ein Thema», bestätigt sie.

Keine konkreten Anordnungen wegen Coronavirus

«Konkrete Anordnungen wie in Deutschland gibt es aber noch nicht. Die Kantone oder Schulen vor Ort entscheiden schlussendlich aufgrund ihrer Gegebenheiten», sagt Rösler.

Dagmar Rösler
Dagmar Rösler ist die oberste Lehrerin der Schweiz. - MM iso

Wichtig sei, dass man «mit gesundem Menschenverstand handelt und sicher in jeder Pause und weiteren Gelegenheiten gut lüftet».

In der Praxis liessen sich aber Anordnungen nicht immer so einfach umsetzen, sagt Rösler weiter. So könne man nicht dauerhaft lüften: Sei es beispielsweise wegen störendem Lärm im Aussenbereich oder in der kalten Jahreszeit wegen der laufenden Heizung.

Stosslüften werde bereits regelmässig praktiziert

Ähnlich sieht es Thomas Minder, Präsident des Verbandes für Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz VSLCH. Stosslüften nach 40-50 Minuten sei generell «State of the art» und werde bereits praktiziert, schreibt er auf Anfrage.

Weiter erklärt er, dass die Schüler auch beim regelmässigen Lüften nicht unbedingt wärmere Kleidung tragen müssen. Vor Kälte zittern müssen sie also wohl nicht.

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