Knapp die Hälfte der Schweizer Bevölkerung hat häufig Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen zum Coronavirus, wie eine Untersuchung zeigt.
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Eine Person nutzt ein Smartphone. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hälfte der Schweizer verfügt über eine ungenügende Gesundheitskompetenz.
  • Der Fähigkeit im Umgang mit Informationen rund um das Coronavirus ist mangelhaft.
  • Die meisten fühlen sich durch die Informationsflut verunsichert.

Noch nie war es für die Schweizer Bevölkerung wichtiger, Gesundheitsinformationen zu beschaffen und zu verstehen, als derzeit. Doch die jüngsten Daten zur Gesundheitskompetenz in der Schweiz zeigen: Knapp die Hälfte der Bevölkerung hat häufig Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen und -diensten. Dies zeigt eine Untersuchung von «Careum» im Auftrag des BAG.

Die Stiftung hat zwei separate Erhebungen durchgeführt: eine zur generellen und eine zur spezifischen Gesundheitskompetenz zum Coronavirus. Interessanterweise waren die Ergebnisse rund um die Pandemie minim besser.

Jeder Zweite kann Informationen zum Coronavirus nicht richtig nutzen

Etwas mehr als die Hälfte der Erwachsenen verfüge über eine ausreichende coronabezogene Gesundheitskompetenz. Hingegen weise etwa ein Drittel eine problematische und weitere 15 Prozent eine unzureichende Gesundheitskompetenz auf.

Dies bedeutet, dass es trotz der hohen Informiertheit für fast die Hälfte der Schweizer Bevölkerung schwierig ist, Informationen über das neue Coronavirus zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und für die eigene Gesundheit anzuwenden.

Coronavirus
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist aufgrund von zu vieler Information rund um das Coronavirus verunsichert.
Coronavirus
Die Mehrheit ist gut oder sehr gut über das Coronavirus informiert.
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Die coronabezogene Gesundheitskompetenz ist nur bei 53 Prozent der Befragten ausreichend.
Gesundheitskompetenz
Die Gesundheitskompetenz der Schweizer Bevölkerung hat sich seit 2015 verschlechtert.

Ein Grossteil der Befragten fühle sich zwar gut bis sehr gut über das neue Coronavirus informiert. Doch knapp die Hälfte gab an, durch zu viele Informationen verunsichert zu sein. Eine Hauptschwierigkeit bestehe darin, in der Flut vertrauenswürdige von Falsch- und Fehlinformationen zu unterscheiden.

Beliebteste Quelle ist das Fernsehen

Das Fernsehen ist die wichtigste Informationsquelle; 76 Prozent nutzten es als Informationsquelle. Dahinter folgen das Internet, die Gesundheitsbehörden, Radio und Zeitungen und Zeitschriften. Auf den sozialen Medien suchen nur 29 Prozent nach Informationen rund um das Coronavirus. Rat bei Medizinern sucht nur jeder Vierte.

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Die Glaubwürdigkeit der Ärzte und anderen Gesundheitsexperten ist besonders hoch.

Jedoch geniessen Ärzte und andere Experten aus Gesundheitsberufen die höchste Vertrauenswürdigkeit. Auch den Angaben der Gesundheitsbehörden wie dem BAG vertrauen mit 93 Prozent fast alle Schweizer. Die Mehrheit bezeichnet auch Medien wie Fernsehen, Radio und Zeitungen überwiegend als vertrauenswürdig. Inhalten auf den sozialen Medien trauen hingegen lediglich 34 Prozent.

Fühlen Sie sich durch zu viel Information rund um das Coronavirus überfordert?

Allerdings sei hier auch darauf hingewiesen, dass die Befragung bereits im Mai 2020 durchgeführt wurde. Seither hat sich bezüglich Corona-Pandemie viel verändert: Damals waren die Kampagnen mit simplen Anweisungen wie Hände waschen und Abstand halten im Vordergrund. Bei Themen wie etwa die Impfung ist die Verunsicherung der Bevölkerung wesentlich höher.

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