Die Pharmaunternehmen konnten in der Krise vom Coronavirus profitieren. Doch auch die homöopathischen Mittel boomen.
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Homöopathische Mittel erhielten dank dem Coronavirus einen Aufschwung. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach homöopathischen Mitteln gestiegen.
  • Laut Similasan-CEO befassen sich die Menschen mehr damit, was sie ihrem Körper beifügen.
  • Natürliche medizinische Produkte boomen.

In der Schweiz sind bisher 58,26 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Viele sind der Impfung gegenüber aber noch immer skeptisch.

Heilkunde
Pflanzenkraft gegen Erkältung und grippale Infekte.
Fläschchen mit homöopathischen Mitteln.
Fläschchen mit homöopathischen Mitteln.
Präparate ausserhalb des Leistungskatalogs der Krankenkassen, wie zum Beispiel homöopathische Mittel, müssen Hartz-IV-Empfänger dem Gericht zufolge selbst zahlen. Foto: Karl-Josef Hildenbran
Präparate ausserhalb des Leistungskatalogs der Krankenkassen, wie zum Beispiel homöopathische Mittel, müssen Hartz-IV-Empfänger dem Gericht zufolge selbst zahlen. Foto: Karl-Josef Hildenbran
Homöopathische Globuli: So stark verdünnt, dass in den meisten Präparaten kein einziges Wirkstoff-Molekül enthalten ist. Bild: Pixabay
Homöopathische Globuli: So stark verdünnt, dass in den meisten Präparaten kein einziges Wirkstoff-Molekül enthalten ist. Bild: Pixabay
corona indien
Coronavirus: eine indische Doktorin mit einem homöopathischen Corona-Heilmittel.
salben
Homöopathische Mittel wie Salben mit der Heilpflanze Arnika oder Tropfen gegen Erkältung müssen in Frankreich ab 2021 vollständig selber gezahlt werden. (Symbolbild)

Denn das Misstrauen gegenüber der Pharmabranche hält sich mancherorts hartnäckig. Stattdessen setzen nun immer Schweizer auf Natur. Globuli-Boom mitten in der Corona-Krise!

«Solche Wachstumszahlen wie aktuell hatten wir noch nie», freut sich Urs Lehmann, CEO des Herstellers Similasan, auf Anfrage. Er glaubt: «Die Leute wollen natürliche Produkte.»

«Kommen bei der Produktion kaum noch nach»

Natürlich habe auch Similasan während der Geschäftsschliessungen gelitten. Danach war allerdings klar: Das Einkaufsverhalten der Menschen betreffend Schulmedizin und alternative Medizin habe sich klar verändert. «Wir kommen bei der Produktion kaum noch nach», so Lehmann weiter.

similasan
Urs Lehmann, CEO von Similasan. - Similasan

Auch bei den Naturheilärzten macht sich ein ähnlicher Trend bemerkbar. Caronline Büchel, Präsidentin der Naturärzte Vereinigung Schweiz, sagt: «Seit Ausbruch der Corona-Pandemie bemerken wir einen markanten Zugang an PatientInnen.» Besonders Menschen, die unter Long Covid leiden, suchen Hilfe in der Naturheilkunde.

Coronavirus beschleunigte bereits vorhandenen Trend

Doch warum ist die Nachfrage nach homöophatischen Mitteln so stark gestiegen? Lehmann glaubt, das Coronavirus habe einen bereits da gewesenen Trend noch beschleunigt.

Kaufen Sie mehr homöopathische Mittel als vor der Corona-Pandemie?

Durch die Pandemie hätten die Menschen ihr Verhalten hinterfragt. Sie befassen sich mehr damit, «was sie ihrem Körper einführen», sagt Lehmann. Der Trend ist für ihn klar: «Die Menschen fügen ihrem Körper lieber Natur als Chemie bei.»

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