Wegen der hohen Fallzahlen des Coronavirus kommen die Labore ans Limit. In manchen Kantonen müssen Labore nun die PCR-Tests priorisieren.
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PCR-Test-Labors sind wegen der hohen Fallzahlen mit dem Coronavirus am Anschlag. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anzahl der durchgeführten Corona-Tests ist derzeit auf einem Allzeithoch.
  • Das BAG empfiehlt deshalb, dass PCR-Tests priorisiert werden.
  • Erste Kantone beginnen wegen Kapazitätsproblemen jetzt damit, Pool-Tests auszusetzen.

Die Fallzahlen des Coronavirus stagnieren auf hohem Niveau. Am Freitag meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 37'992 neue Fälle binnen 24 Stunden bei 111'906 Tests. Eine Superinfektionswoche liegt hinter der Schweiz.

Die Labore stehen damit vor einem Kollaps. Denn: Das BAG warnte davor, die Kapazität von mehr als 100’00 Testungen pro Tag nicht lange aufrechterhalten zu können.

Gewisse Labore können den Andrang noch stemmen. Martin Risch, CEO der Dr. Risch-Gruppe, sagt auf Anfrage von Nau.ch:

«Aufgrund des starken Infektionsgeschehens ist das Probenaufkommen für PCR-Testungen in unseren Laboren aktuell sehr hoch und wir liegen derzeit bei über 10’000 PCR-Testungen pro Tag.»

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Ein Mann wird in Genf auf das Coronavirus getestet.
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In der Schweiz wird derzeit so viel getestet wie noch nie.
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Wann stossen die Labore an ihre Kapazitätsgrenzen?
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Die Alternative zu den PCR-Tests: Der Antigen-Schnelltest.

Die interne Kapazitätsgrenze von 16'000 PCR-Testungen auf das Coronavirus pro Tag ist damit zwar noch nicht überschritten. «Bis auf Weiteres werden in unseren Corona-Abteilungen die Betriebszeiten von 24 Stunden/7 Tage die Woche aufrechterhalten.»

Haben Sie schon mal einen PCR-Test gemacht?

Wegen den hohen Fallzahlen empfiehlt das BAG den Kantonen daher aber, die PCR-Test zu priorisieren. Heisst: Risikogruppen sollen bevorzugt werden, Ungeimpfte für ein Testzertifikat müssen sich hintenanstellen.

Das ist bei Dr. Risch schon der Fall: «Aufgrund des aktuell sehr starken Infektionsgeschehens haben jedoch mehrere Kantone ihr Testregime angepasst und Priorisierungen vorgenommen. Die Dr.-Risch-Gruppe unterstützt die Massnahme der Priorisierungen im aktuellen Umfeld, da nur so eine Resultatübermittlung innert nützlicher Frist realisierbar ist.»

Kantone können nicht mehr alle testen

Zahlreiche Kantone mussten bereits handeln, wie eine Umfrage zeigt. St.Gallen und Zürich wollen ab nächster Woche nicht mehr in Schulen und Firmen testen. Insbesondere die Pool-Tests seien zu viel Aufwand für die Labore. Auch Graubünden und der Aargau haben bereits aufgehört, ihre Schüler zu testen.

Besser sieht die Situation aktuell noch in Basel-Stadt und Bern aus. «Im Moment ist die Lage nach dem, was wir aus unserem regelmässigen Austausch hören, noch nicht am Punkt, dass die Priorisierungsliste des Bundesrates zum Tragen kommen muss», sagt Gesundheitsdirektions-Sprecherin Anne Tschudin am Rheinknie. Auch Bern will repetitive Tests weiter durchführen.

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