Coronavirus: Aus Bern vertriebene Trychler ziehen durch Aarau

Mit Autos, Lastwagen und Traktoren wollten die Gegner der Massnahmen gegen Corona am Montag Bern lahmlegen und zum Bundesplatz ziehen. Den Aufruf zur Demonstration nach kanadischem Vorbild sah aber auch die Polizei: Sie fing die Skeptiker früh ab, der Bundesplatz war abgesperrt, nur rund 100 Personen versammelten sich dort.

Doch die Demonstranten liessen sich so leicht nicht unterkriegen: Sie zogen stattdessen nach Aarau und protestierten dort gegen die Massnahmen gegen Corona. Gegen 19 Uhr marschierten sie mit Fackeln und Trycheln durch die Stadt. Je nach Quelle waren rund 60 oder 200 bis 300 Personen beteiligt.

Mit seinem Lärm störte der Umzug auch die Verabschiedung eines Sanitäts-Bataillons durch den Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati und einen Kommandanten. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, mussten die Reden für einige Minuten unterbrochen werden. Das Bataillon hat den Kanton beim Impfen sowie Testen unterstützt und soeben seinen Dienst beendet.

Wie die Kantonspolizei Aargau gegenüber «Argovia Today» sagte, war die Kundgebung bewilligt. Die Polizei war beim Umzug präsent, griff aber nicht ein, da es zu keinen Ausschreitungen kam. In Bern, wo die Massnahmen-Gegner ursprünglich demonstrieren wollten, wurden neun Personen festgenommen. Sie müssen laut der Kantonspolizei Bern mit Anzeigen rechnen.

Wie ein Redner an der Demonstration in Aarau sagte, gebe es auch an den nächsten drei Montagen eine bewilligte Kundgebung.