Zur geplanten Auto-Demo kamen am Montag nur rund 100 Menschen zum Bundesplatz. Jedoch sorgten die eingerichteten Polizei-Sperren für viel Chaos im Berner ÖV.
Demo Bern
Am Bahnhof Bern herrschte am Montagabend (14. Februar 2022) wegen der geplanten Corona-Demo Chaos. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag sollten Corona-Skeptiker aus der ganzen Schweiz nach Bern reisen.
  • Vor dem Bundeshaus wollten sie mit Fahrzeugen ihren Unmut kundtun.
  • Die Kantonspolizei stand in Vollmontur bereit und riegelte den Zugang zum Bundesplatz ab.
  • Die wenigen Massnahmen-Gegner vor dem Bundeshaus waren nach 17 Uhr wieder weg.
  • Am Bahnhof Bern herrschte darauf ein Chaos – Pendler sind verärgert.

Auf Telegram riefen Massnahmen-Gegner zu mehreren Grossdemos in Europa auf. Vorbild sind die Trucker-Demos in Kanada, wo es bereits zu etlichen Festnahmen kam. Am 14. Februar geht es auf nach Brüssel. Am Montag war Bern an der Reihe.

Nur: Bis 17 Uhr hatten sich gerade einmal 100 Personen vor dem Bundeshaus versammelt. Von den angekündigten Lastwagen und Traktoren – keine Spur. Schliesslich wurden die Lorraine-Brücke und Kornhausbrücke vollständig abgesperrt, wie Personen vor Ort berichteten. Die Polizei verhinderte jegliche Zufahrt zum Bundesplatz.

Freiheitstrychler
Auf der Belpstrasse wurden etliche Freiheitstrychler angehalten.
Bundeshaus Bundesplatz
Um 16.30 Uhr hatten sich ungefähr 30 Personen vor dem Bundeshaus versammelt.
Bundesplatz Trucker Demo
Von den angekündigten Trucks und Autos fehlte in Bern jede Spur.

Wegen den Polizeisperren in der ganzen Stadt zogen die Demonstranten den Unmut vieler Pendler auf sich. Am Bahnhof Bern herrschte nach 17 Uhr grosses Chaos.

«Beim Bahnhof ist alles blockiert», sagte ein Pendler zu Nau.ch. «Leider ging es für uns ab dem Hirschengraben nicht mehr weiter. Der Buschauffeur liess uns zum Glück auf der Strasse aussteigen, zum Bahnhof gehts jetzt nur noch zu Fuss.»

Demo Bern
Am Bahnhof Bern herrscht infolge der geplanten Corona-Demo am Montagabend Chaos.
Demo Bern
Pendler müssen den letzten Streckenabschnitt zum Bahnhof zu Fuss absolvieren, für die Busse wird es eng.

Die Pendler nerven sich lautstark über die erneute Demonstration, die den ÖV rund um den Bahnhof lahm legt. Einer meint etwa: «Wir Berner sind uns Demos ja gewöhnt, aber die Schwurbler sind einfach besonders mühsam.»

Polizei sperrt Zugang zum Bundesplatz

Die Demonstranten sollten am Montag eigentlich nicht nur zu Fuss kommen. Stattdessen sollten die Skeptiker mit Fahrzeugen, darunter LKWs und Traktoren, anreisen. In der Telegram-Gruppe gaben einige sogar an, mit einem Polizeiwagen oder mit einer Ambulanz hinzufahren.

Die Polizei fordert die Menschen auf dem Bundesplatz auf, das Gelände zu verlassen. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin

Die Kantonspolizei stand jedenfalls bereit: Schon an der Autobahnraststätte Grauholz sollten erste Corona-Skeptiker angehalten werden. Auch beim Viktoriaplatz und auf dem Bundesplatz war die Polizei präsent. Die Demo schaffte es somit gar nicht erst nach Bern auf den Bundesplatz.

Auch in Thun, einer der Besammlungsstellen, war am Nachmittag kein nennenswerter Aufmarsch zu verzeichnen. Das sah eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Auch eine deutlich grössere Verkehrsmenge war gegen 16 Uhr um Bern nicht feststellbar. Aussergewöhnliche Staus gab es vorderhand nicht.

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