Seit Beginn der zweiten Welle des Coronavirus stehen immer mehr Bars und Beizen leer. Das Angebot an leeren Mietflächen für Gastro-Lokale ist auf Rekordhoch.
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Restaurantbetreiber können nicht mehr auf einen schweizweit geltenden Teilerlass der Mieten während des Corona-Lockdown hoffen. Eine entsprechende Vorlage ist im Parlament gescheitert. (Archivbild) - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem zweiten Shutdown stehen viele Gastro-Lokale leer.
  • Im Januar wurden 70 Prozent mehr Lokale zur Miete ausgeschrieben als im Vorjahr.

Seit November sind die Inserate für Restaurants, Hotels, Bars und Cafés in die Höhe geschossen. Im Januar lagen sie um ganze 70 Prozent über dem Vorjahreswert, wie die Immobilienplattform «Immoscout24» am Montag mitteilte. Damit haben die Inserate von Gastro-Lokalen einen neuen Höchststand erreicht.

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Coronavirus: Müssen sich die Gastro-Betriebe wieder auf Flaute an Weihnachten einstellen? - Keystone

Bei den ausgeschriebenen Lokalen handelt es sich laut der Mitteilung fast nur um Mietobjekte. Weil die Miete ein wesentlicher Teil der Fixkosten ausmacht, seien wohl viele Gastronomen derzeit gezwungen, ihre gemieteten Lokale aufzugeben, wird «Immoscout24»-Chef Martin Waeber in der Mitteilung zitiert.

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Mietpreise könnten sinken

Immerhin gibt es einen schwachen Trost für die Gastronomen, die ihre Räumlichkeiten wegen des Coronavirus nun aufgegeben haben: Wenn sie wieder ein Lokal eröffnen, dürften die Mietpreise wohl niedriger sein als zuvor. Denn einerseits stehen immer mehr Lokale leer, andererseits sinkt seit Beginn des zweiten Shutdowns auch die Nachfrage nach Mietobjekten aus der Gastronomie.

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Restaurantbetreiber hoffen, so schnell wie möglich wieder öffnen zu können. - Keystone

Und das dürfte laut den Immobilienexperten von «Immoscout24» die Preise beeinflussen: «Wenn das Angebot weiterhin steigt und die Nachfrage nach diesen Immobilien gleichzeitig abnimmt, könnte dies mittelfristig auf die Mietpreise drücken», so Waeber.

Keine Änderung durch Coronavirus bei Kaufobjekten

Ein ganz anderes Bild zeigt sich bei den Gastronomielokalen, die zum Kauf stehen: Immobilienbesitzer wollen sich im Gegensatz zu Mietern viel seltener von ihren Immobilien trennen. Jedenfalls liegt die Anzahl an Inseraten für Immobilien, die zum Kauf angeboten werden, laut «Immoscout24» nach wie vor auf dem Niveau von vor der Krise.

«Durch die tieferen Zinsen haben Eigentümer den Vorteil, dass sie geringere Kosten haben als Mieter», wird Waeber zitiert. Ausserdem bestünden solche Immobilien häufig nicht nur rein aus Gastroflächen, sondern beispielsweise auch noch aus Mietwohnungen, die von den Massnahmen gegen das Coronavirus kaum betroffen seien.

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