Blatter über Infantino: «Politik und Sport müssen getrennt bleiben»
In der Schweiz gibt es Stimmen, die Fifa-Präsident Gianni Infantino in die Verhandlungen mit den USA einbeziehen wollen. Sepp Blatter sieht diese Idee kritisch.

Das Wichtigste in Kürze
- Gianni Infantino wird als möglicher Vermittler im Zollstreit ins Spiel gebracht.
- Der ehemalige Fifa-Präsident Sepp Blatter sieht dies kritisch.
- Politik und Sport müssen getrennt bleiben, argumentiert er.
Die Frage, wie man den Zollstreit mit den USA beilegen könnte, beschäftigt die Schweiz weiterhin.
Eigentlich sah es lange danach aus, dass man auf einem guten Weg ist. Das Schweizer Verhandlungsteam, angeführt von Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, wurde immer wieder gelobt.
Umso überraschender kam die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, dass ab Donnerstag nun ein Zollsatz von 39 Prozent gelten soll.

Aufgeben will der Bundesrat aber nicht. In einer Sitzung vom Montag hat die Regierung entschieden, dass man weiterverhandeln will. Dabei soll es «neue Ansätze» geben, um die Amerikaner zu überzeugen.
Infantino hat gute Beziehung zu Donald Trump
Doch was, wenn es Figuren von ausserhalb der Politik braucht? Bereits vor einiger Zeit brachte SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel FIFA-Präsident Gianni Infantino ins Spiel. Der 55-jährige Schweizer hat offenbar eine gute Beziehung zu Trump, die er im Sinne seines Landes ausnützen könnte.
Der ehemalige Diplomat Thomas Borer findet die Idee gut, wie er gegenüber Nau.ch erklärte.
Trump sei mehr Geschäftsmann als Politiker. «Bei Geschäftsmännern sind Vertrauen und persönliche Beziehungen wichtig. Und offensichtlich scheint Infantino eine gute Beziehung zu Trump zu haben», so Borer.
Diese Beziehung zeigte sich zuletzt prominent an der Fussball-Klubweltmeisterschaft, die in den USA ausgetragen wurde. Mit der WM der Nationen im nächsten Jahr steht zudem bereits ein weiteres fussballerisches Highlight in den Vereinigten Staaten an.
Sepp Blatter: «Fifa-Präsident sollte sich nicht in politische Dinge einmischen»
Schon bei Infantinos Vorgänger Sepp Blatter habe man gesehen, wie viel Wertschätzung ein FIFA-Präsident habe, sagt Borer zudem.

Genau dieser Sepp Blatter hält aber wenig davon, Infantino in den Prozess mit einzubinden. Gegenüber Nau.ch sagt er nun: «Politik und Sport müssen getrennt bleiben.»
Der 89-Jährige warnt: «Deshalb sollte sich der FIFA-Präsident nicht in politische Dinge einmischen.»