Blatter über Infantino: «Politik und Sport müssen getrennt bleiben»

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Bern,

In der Schweiz gibt es Stimmen, die Fifa-Präsident Gianni Infantino in die Verhandlungen mit den USA einbeziehen wollen. Sepp Blatter sieht diese Idee kritisch.

Sepp Blatter Infantino Trump
Sepp Blatter, Gianni Infantino und Donald Trump. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gianni Infantino wird als möglicher Vermittler im Zollstreit ins Spiel gebracht.
  • Der ehemalige Fifa-Präsident Sepp Blatter sieht dies kritisch.
  • Politik und Sport müssen getrennt bleiben, argumentiert er.

Die Frage, wie man den Zollstreit mit den USA beilegen könnte, beschäftigt die Schweiz weiterhin.

Eigentlich sah es lange danach aus, dass man auf einem guten Weg ist. Das Schweizer Verhandlungsteam, angeführt von Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, wurde immer wieder gelobt.

Umso überraschender kam die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, dass ab Donnerstag nun ein Zollsatz von 39 Prozent gelten soll.

Karin Keller-Sutter
Karin Keller-Sutter und die Schweiz hoffen weiterhin auf einen guten Deal mit den USA. - keystone

Aufgeben will der Bundesrat aber nicht. In einer Sitzung vom Montag hat die Regierung entschieden, dass man weiterverhandeln will. Dabei soll es «neue Ansätze» geben, um die Amerikaner zu überzeugen.

Infantino hat gute Beziehung zu Donald Trump

Doch was, wenn es Figuren von ausserhalb der Politik braucht? Bereits vor einiger Zeit brachte SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel FIFA-Präsident Gianni Infantino ins Spiel. Der 55-jährige Schweizer hat offenbar eine gute Beziehung zu Trump, die er im Sinne seines Landes ausnützen könnte.

Der ehemalige Diplomat Thomas Borer findet die Idee gut, wie er gegenüber Nau.ch erklärte.

Trump sei mehr Geschäftsmann als Politiker. «Bei Geschäftsmännern sind Vertrauen und persönliche Beziehungen wichtig. Und offensichtlich scheint Infantino eine gute Beziehung zu Trump zu haben», so Borer.

Traust du Gianni Infantino zu, für die Schweiz bessere Zölle auszuhandeln?

Diese Beziehung zeigte sich zuletzt prominent an der Fussball-Klubweltmeisterschaft, die in den USA ausgetragen wurde. Mit der WM der Nationen im nächsten Jahr steht zudem bereits ein weiteres fussballerisches Highlight in den Vereinigten Staaten an.

Sepp Blatter: «Fifa-Präsident sollte sich nicht in politische Dinge einmischen»

Schon bei Infantinos Vorgänger Sepp Blatter habe man gesehen, wie viel Wertschätzung ein FIFA-Präsident habe, sagt Borer zudem.

Sepp Blatter
Der frühere Fifa-Präsident Sepp Blatter. - keystone

Genau dieser Sepp Blatter hält aber wenig davon, Infantino in den Prozess mit einzubinden. Gegenüber Nau.ch sagt er nun: «Politik und Sport müssen getrennt bleiben.»

Der 89-Jährige warnt: «Deshalb sollte sich der FIFA-Präsident nicht in politische Dinge einmischen.»

Kommentare

User #3076 (nicht angemeldet)

Haha, das war noch nie so. Allein, dass sich Länder gegenseitig ausspielen hat mehr mit Politik als mit Sport zu tun.

User #6420 (nicht angemeldet)

Sport und Politik ist schon länger nicht mehr getrennt, ansonsten dürften gewisse Fahnen geschwenkt werden.

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