Die Berner Bürgerlichen erleiden auch bei den Stadtratswahlen eine Abfuhr. Zu den Wahlgewinnern gehören Links und Grün. Auch die GLP legt zu.
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Luzius Theiler kehrt mit 80 Jahren nicht in den Berner Stadtrat zurück. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das neue Berner Stadtparlament wird noch linker und grüner.
  • Die grosse Mehrheit der neugewählten Stadtratsmitglieder sind weiblich.
  • Grosse Verlierer in der Stadt Bern sind einmal mehr die Bürgerlichen.
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Bei den Wahlen ins Berner Stadtparlament haben die bürgerlichen Parteien SVP und FDP Federn lassen müssen. Zu den Wahlgewinnern gehören die Grünliberalen und ihre Jungpartei. Sie legen drei Sitze zu.

Auf rotgrüner Seite ist es vor allem das Grüne Bündnis und seine Jungpartei, das vorwärtsgemacht hat. Die SP musste einen Sitz abgeben. Was auffällt: Die grosse Mehrheit der neugewählten Stadtratsmitglieder sind weiblich.

Konkret sind 16 von 18 neuen Sitzen von Frauen besetzt. Bei der SP wurden sogar fünf Frauen neu gewählt, vier bisherige SP-Männer verloren hingegen ihren Sitz.

Auszählung dauerte wegen Coronavirus länger

Neu in den Stadtrat geschafft haben es unter anderem Simone Richner (FDP), Thomas Fuchs (SVP) und Claudio Righetti (BDP). Die drei dürften von ihrer Kandidatur für die Stadtregierung profitiert haben.

Die Auszählung der Stimmzettel dauerte dieses Jahr länger, da aufgrund des Coronavirus weniger Personen als üblich mitzählten. Die Resultate zur Sitzverteilung im Berner Stadtrat wurde erst kurz vor Mitternacht bekannt gegeben.

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Der ehemalige National- und Grossrat Thomas Fuchs (SVP). - Keystone

Der Berner Stadtrat setzt sich in der nächsten Legislatur wie folgt zusammen: SP und Gewerkschaften 21 (-1), FDP 7 (-2), Alternative Linke 3 (+1), Partei der Arbeit 1 (-), Junge Alternative 3 (+1), Jungfreisinnige 1 (+1), SVP 7 (-2), Juso 2 (-), CVP 2 (-), Grün Alternative Partei (1 (-), EVP 2 (-), GLP 9 (+2), BDP 2 (-1), Grünes Bündnis 10 (+1), Junge Grünliberale 2 (+1).

Die Stimmbeteiligung lag bei 53,33 Prozent.

Bern weiter fest in rotgrüner Hand

Auch die Berner Stadtregierung bleibt in rotgrüner Mehrheit. Bei den Wahlen vom Sonntag verteidigte das Rot-Grün-Mitte-Bündnis (RGM) seine vier Sitze in der Stadtregierung. Der fünfte Sitz geht erneut an die CVP. Das teilte die Stadt Bern am Sonntagabend mit.

Die vier Kandidierenden der RGM-Liste wurden allesamt gewählt: Stadtpräsident Alec von Graffenried (Grüne Freie Liste) ebenso wie Schuldirektorin Franziska Teuscher (Grünes Bündnis), Finanzdirektor Michael Aebersold (SP) und Marieke Kruit (SP). Die langjährige Parlamentarierin folgt in der Exekutive auf die abtretende Parteigenossin Ursula Wyss.

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Der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried. - sda

Der fünfte Sitz in der Proporzwahl ging an die Mitte-Liste. Der amtierende Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) schaffte damit die Wiederwahl. Überraschend ging das bürgerliche Bündnis leer aus. Ihre Kandidaten von FDP und SVP verpassten die Wahl.

Bei der Wahl zum Stadtpräsidenten konnte Alec von Graffenried sein Amt verteidigen. Er gewann die Wahl gegen den Polit-Exoten Stefan Theiler am Sonntag deutlich.

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