Der Stadtberner CVP-Gemeinderat Reto Nause kandidiert bei dem Gemeindewahlen im Herbst nicht fürs Stadtpräsidium. Für ihn steht eine Wiederwahl in den Gemeinderat im Zentrum.
Reto Nause
Der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP). - bern.ch

Nach zwölf Jahren im Amt steige er nochmals mit voller Überzeugung in den Gemeinderatswahlkampf, sagte Nause am Dienstag laut Redetext vor den Medien. Werde er wiedergewählt, strebe er auch den Verbleib auf seiner angestammten Sicherheitsdirektion an.

Aufgrund der unsicheren Ausgangslage drohe ein harter Wahlkampf, führte Nause aus. Gerade die Coronakrise zeige auf, dass Stabilität und Sicherheit nicht einfach «gottgegeben» seien, sondern täglich neu erschaffen werden müssen. Die Krise werde Wirtschaft, Politik und Gesellschaft auch in der näheren Zukunft noch begleiten.

Die neue Legislatur müsse daher im Zeichen der Überwindung der Krise stehen. Dazu muss die Stadt gemäss Nause umfassend für Sicherheit sorgen, die wirtschaftliche Erholung ermöglichen und die Nachhaltigkeit stärken.

Von einer Erhöhung der Steuern in Zeiten der Krise hält Nause laut Redetext nichts. Vielmehr brauche es eine Reduktion der Ausgaben.

Die CVP will bei den Wahlen im Herbst Nauses Sitz im Gemeinderat verteidigen, ebenso ihre beiden Stadtratssitze. Ein Sitzgewinn im Stadtrat hält die Partei nicht für unmöglich, wie sie schreibt.

Auf der Liste für die Stadtratswahlen sind elf Frauen und acht Männer aufgeführt. Das Durchschnittsalter liegt bei 42 Jahren.

Die CVP tritt bei den Stadtberner Wahlen gemeinsam mit anderen Mitteparteien an. Es sind dies BDP, EVP und GLP.

Die Stadtberner Wahlen finden am 29. November 2020 statt. Drei grosse Blöcke dürften die fünf Sitze unter sich ausmachen: das Rot-Grün-Mitte-Bündnis, das zurzeit vier Sitze hält, die Mitte-Liste mit einem Sitz und die Bürgerliche Liste, die ihr Comeback im Gemeinderat anstrebt.

Wie Nause, haben sich auch die übrigen Gemeinderatsmitglieder, sofern sie zur Wiederwahl antreten, nicht auf eine «Stapi»-Kandidatur gestürzt.

Anders vor vier Jahren: da herrschte beim Kampf ums Stadtpräsidium ein richtiges «Jekami». Nicht weniger als neun Kandidierende standen zur Auswahl. Das Rennen machte schliesslich GFL-Kandidat Alec von Graffenried. Seine grösste Konkurrentin, SP-Gemeinderätin Ursula Wyss musste über die Klinge springen.

Dieses Mal übten die Parteien Zurückhaltung, es sei denn, jemand anderes würde den ersten Schritt tun und einen Gegenkandidaten zu von Graffenried aufstellen.

Für ein bisschen Wirbel sorgte in dieser Hinsicht die BDP, die im Juni den Berner Kommunikationsspezialisten Claudio Righetti als Kandidat ankündigte. Dadurch hätten die Parteien unter Zugzwang geraten können. Doch dann zog Righetti Anfang September sein Ansinnen im Kern zurück.

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