Der Beitrag des Bundes an das World Economic Forum (WEF) kann nach Kritik aus Politik und Zivilgesellschaft auf 2,55 Millionen Franken pro Jahr gesenkt werden.
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Der Bundesrat stellt dem Kanton Graubünden für die Durchführung des WEF weiterhin bis zu 5000 Soldaten zur Verfügung. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das World Economic Forum will sich nach Kritik stärker an der Finanzierung beteiligen.
  • Der Bundesbeitrag kann dadurch auf 2,55 Millionen Franken pro Jahr gesenkt werden.

Nach Kritik aus Politik und Zivilgesellschaft will sich das World Economic Forum (WEF) stärker an der Finanzierung der Sicherheitsmassnahmen beteiligen. So kann der Beitrag Bundes an die nächsten drei Jahrestreffen auf 2,55 Millionen Franken pro Jahr gesenkt werden.

Für den Bundesrat bleibe das WEF eine «wichtige Plattform für die Schweizer Behörden», um die Anliegen gegenüber ausländischen Partnern aus Wirtschaft und Politik zu vertreten. Das teilte das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Mittwoch mit.

Ausserdem werde mit der Durchführung des WEF die Rolle der Schweiz als Konferenzort und Sitzstaat internationaler Organisationen gestärkt. Aus diesen Gründen erachte der Bundesrat das WEF seit mehreren Jahren als «ausserordentliches Ereignis».

Bundesrat genehmigt Gesuch des Kantons Graubünden

Der Kanton Graubünden habe den Bund ersucht, ihm wie in den vergangenen Jahren auch bei den Sicherheitsmassnahmen für die Ausgaben 2022, 2023 und 2024 unter die Arme zu greifen. Der Bundesrat habe das Gesuch nun genehmigt.

Weil die Stiftung des WEF aufgrund von «Fragen und Erwartungen des Parlaments und der Zivilgesellschaft» entschieden habe, ihre Beteiligung an der Finanzierung zu erhöhen, sinke der Beitrag des Bundes von 3,675 Millionen Franken auf 2,55 Millionen Franken pro Jahr. Der Bundesrat beantragt dem Parlament deshalb einen Verpflichtungskredit von insgesamt 7,65 Millionen Franken.

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Borge Brende (l), Präsident und Vorstandsmitglied des Weltwirtschaftsforums (WEF), spricht mit Lee Hsien Loong (Monitor), Premierminister von Singapur, während einer Videokonferenz der Davos Agenda im Rahmen des Weltwirtschaftsforum. - dpa

An die Jahrestreffen reisten an jeweils mehreren Tagen zwischen zwei- und dreihundert «völkerrechtlich geschützte» Staatsoberhäupter, Minister und Vertreterinnen von internationalen Organisationen. Der Einsatz von maximal 5000 Soldaten sei erforderlich, weil der interkantonale Polizeieinsatz nicht ausreiche, um das Sicherheitsdispositiv umzusetzen.

WEF ab 2022 wieder in Davos

Die Armee soll in den Bereichen Objekt- und Personenschutz sowie der Wahrung der Lufthoheit und Sicherheit im Luftraum eingesetzt werden. Die Kosten dafür beliefen sich auf rund 32 Millionen Franken pro Jahr. Gemäss VBS ist das etwa gleich viel, wie wenn die Soldaten ihre normalen Wiederholungskurse absolvieren würden.

Deshalb habe der Einsatz keine finanziellen Folgen. Weil mehr als 2000 Soldaten aufgeboten werden dürften, bedarf auch dieser Einsatz der Genehmigung durch die Bundesversammlung.

Wegen der Corona-Pandemie hätte die diesjährige Ausgabe des WEF zunächst auf dem Bürgenstock in der Zentralschweiz stattfinden sollen. Sie wurde dann aber für den Mai nach Singapur verlegt. Ab 2022 soll das Jahrestreffen dann wieder nach Davos zurückkehren.

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