«Immens enttäuscht» und «desillusioniert» zeigt sich Verkehrsdirektorin Nuria Gorrite (SP) über die Verzögerungen beim Umbau des Bahnhofs Lausanne.
Lausanne
Die Arbeiten im Bahnhof von Lausanne stehen seit mehreren Monaten still. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
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Das Wichtigste in Kürze

  • Beim nicht enden wollenden Umbau des Bahnhofs Lausanne kommt es zu weiteren Verzögerungen.
  • Mit einem Abschluss der Bauarbeiten könnte erst 2040 zu rechnen sein.
  • Die zuständige Verkehrsdirektorin Nuria Gorrite (SP) zeigt sich enttäuscht.

Die Waadtländer Verkehrsdirektorin Nuria Gorrite (SP) sagte am Freitag, sie sei vor vollendete Tatsachen gestellt worden, was den neuen Zeitplan für die Baustelle des Lausanner Bahnhofs betrifft. Sie drückte ihre «immense Enttäuschung» aus und sagte, sie sei «desillusioniert».

In einem von der Medienkonferenz der SBB und des Bundesamt für Verkehr getrennten Point de Presse – eine Einladung für erstere hatte die Waadtländer Regierung ausgeschlagen – erklärte die Staatsrätin, sie habe am Mittwochabend von den neuen Verzögerungen und Redimensionierungen des Bahnhofumbaus erfahren.

nuria gorrite
Nuria Gorrite beim Point de Presse am 17.3.2023. - keystone

«Es ist mehr als eine neue Planung, es ist eine sehr grosse Übernahme des ursprünglichen Projekts», bekräftigte sie. Was heute vorgestellt wurde, ist ein neues Konzept, aber noch kein neues Projekt«, stellte sie fest.

Gorrite zeigte sich besorgt über eine mögliche neue öffentliche Auflage, die den Bau weiter verzögern könnte, und nannte einen möglichen Zeithorizont von 2040. «Es gibt noch eine Reihe von Unbekannten.»

Um diese nicht enden wollende Baustelle am Bahnhof Lausanne zu bezeichnen, wagte die Staatsrätin die Formulierung «c'est le trou de Tolochenaz mais planifié» (Das ist das Loch von Tolochenaz, aber geplant), in Anspielung auf den Zwischenfall im November 2021 auf der Strecke Lausanne-Genf, der den Zugverkehr zunächst für mehrere Tage lahmgelegt und dann eingeschränkt hatte.

Verlängerung «widerspricht klimatischen Herausforderungen»

Sie begreife zwar gerne, dass es im Grunde ein besseres Projekt sein werde. Allerdings bedauere sie, dass man sich dessen so spät bewusst geworden sei, fuhr die Verkehrsdirektorin fort. Die Verlängerung um 13 Jahre stehe in einem «immensen Widerspruch zu den Mobilitätsbedürfnissen der Bevölkerung und den klimatischen Herausforderungen», fügte sie hinzu.

Man solle die neuen Ankündigungen «nicht dramatisieren, aber auch nicht unterschätzen. »Wir werden all dem mit Mut und Realismus begegnen«, sagte sie. »Wir sind nicht im Oppositionsmodus, sondern im Kooperationsmodus.«

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