Archäologen und Fachleute haben in Colombier mindestens drei Gräber gefunden. Diese stammen noch aus der Eisenzeit.
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Archäologie-Studenten bei Ausgrabungen in Colombier NE. Es wurden mindestens drei Gräber aus der Eisenzeit gefunden. (KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Colombier wurden mindestens drei Gräber aus der frühen Eisenzeit gefunden.
  • Einige Objekte daraus gingen aber für immer verloren, da sie zuvor geplündert wurde.
  • Der Kanton will die Forschungen aber trotzdem noch weiterziehen.

Bei archäologischen Ausgrabungen in Colombier NE sind mindestens drei Gräber aus der frühen Eisenzeit gefunden worden. Weil vor ein paar Jahren bereits Plünderer am Werk waren, gingen allerdings einige Objekte und Informationen für immer verloren.

«Während eines Monats haben Fachleute und Archäologiestudierende der Universität Neuenburg einen aussergewöhnlichen Grabhügel erforscht und dokumentiert.» Das teilte das Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Neuenburg am Dienstag mit.

Die bisher gesammelten Objekte erlaubten es, den Bau oder zumindest die Nutzung auf die Zeit zwischen 600 und 500 v. Chr. zu datieren.

Grabstätte wurde geplündert

Bisher wurden drei Gräber entdeckt. Doch angesichts der damaligen Bestattungspraktiken kann diese Zahl laut dem Kanton auch höher sein.

Die erste Motivation für die Ausgrabung dieser Stätte, die vor Blicken geschützt liegt, sei, dass sie geplündert worden sei. Das sagte Kantonsarchäologin Sonia Wüthrich der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die heimlichen, illegalen Ausgrabungen fanden vor vier bis fünf Jahren mit Hilfe von Metalldetektoren statt.

Die Plünderer hätten damals Metallgegenstände mitgenommen und damit Informationen unwiederbringlich zerstört, fügte die Kantonsarchäologin hinzu. Die natürliche Entwicklung des Waldgebiets sei ein weiterer, nicht zu unterschätzender Grund, weshalb sich der Zustand der Stätte verschlechtert habe.

Kanton will die Ausgrabungen fortsetzen

Der Grabhügel im Chanet-Wald hat einen Durchmesser von etwa 15 Metern. Er wurde aus Kalksteinblöcken aus dem lokalen Untergrund und alpinen Kieselsteinen aus den umliegenden Moränenablagerungen errichtet. Die Komposition aus verschiedenen Rohstoffen, Bausteinen und Farben habe sicherlich zum monumentalen Effekt und zur Sichtbarkeit dieser Anlage beigetragen.

Der Hügel sollte in der Landschaft sichtbar und wahrnehmbar sein. «Er befand sich früher in einer offeneren Umgebung und muss Teil einer grossen Nekropole gewesen sein», ist Wüthrich überzeugt.

Der Kanton will die 2021 begonnenen Ausgrabungen fortsetzen und die Erkenntnisse mit der Bevölkerung teilen. Am Samstag findet auf dem Gelände ein «Tag der offenen Tür» statt. Eine Anmeldung ist obligatorisch.

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