Knapp zwei Wochen nach dem Tod vom Berner Alt-Stapi Alexander Tschäppät findet heute im Berner Münster die Trauerfeier für den SP-Politiker statt. Die Anteilnahme ist riesig.
Bern nimmt Abschied von Alexander Tschäppät – mit Büne Hubers W.Nuss vo Bümpliz. - Nau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Berner Münster fand die Trauerfeier für den langjährigen Stapi Alexander Tschäppät statt.
  • Den emotionalen Schlusspunkt bildete die Interpretation der legendären W. Nuss von Bümpliz.
  • Patent Ochsner-Frontmann Büne Huber konnte seinen Song aber nicht singen. Die Stimme wäre ihm abgebrochen.

Am 4. Mai, kurz nach seinem 66. Geburtstag, ist Berns ehemaliger Stadtpräsident Alexander Tschäppät seiner Krebserkrankung erlegen. Bis zu seinem letzten Atemzug blieb der Berner der Politik treu, trat auch nicht aus dem Nationalrat zurück. Heute fand im Berner Münster die Trauerfeier statt.

Seine letzten Worte

Ein besonderer Moment in der emotionalen Trauerfeier waren die letzten Worte, die Alexander Tschäppät an die Anwesenden richtete. Vorgelesen wurden sie von seiner Lebenspartnerin Christine Szakacs. Die Worte «Ich habe fertig. Für immer.» gingen an niemandem spurlos vorbei.

So nehmen Weggefährten Abschied vom langjährigen Stadtpräsidenten von Bern. - Nau

Überhaupt war der ehemalige Stapi von Bern sehr präsent, richtig spürbar, an seiner Trauerfeier. Nicht nur, weil ein grosses Bild von ihm im Münster hing, sondern auch, weil er die Trauerfeier noch selber gestaltete. Er wollte Orgelklänge, Blumen, Trompeten und die W. Nuss von Bümpliz für diesen Anlass.

Das Rätsel um Büne Huber's grösstes Lied

Büne Huber, der Schöpfer der geheimnisvollen W. Nuss von Bümpliz und Frontmann von Patent Ochsner, war heute selbst im Münster anwesend. Singen konnte er seinen Evergreen jedoch nicht: «Alex hat mich vor ein paar Wochen zwar darum gebeten. Aber ich konnte schlicht und einfach nicht, die Stimme wäre mir abgebrochen.»

Büne Huber erklärt, warum er an Alexander Tschäppäts Trauerfeier nicht singen konnte. - Nau

Anstelle von Büne Huber sang die ganze Trauergemeinschaft. Ein «Hühnerhaut-Moment mit Tränen in den Augen», wie ihn später der ehemalige Gemeinderat Alexandre Schmidt beschreibt. Und Büne Huber? Ein Moment, wie er ihn noch selten zuvor erlebt habe. «Alex hatte einige Hirnzellen mehr als alle anderen. Ihm musste ich nie erklären, was die W. Nuss von Bümplliz genau ist. Er ist auch so darauf gekommen.»

Die letzte Ruhe

An der Trauerfeier sprach auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Tschäppät hat sie bei seinem letzten Besuch in ihrem Büro noch persönlich darum gebeten. Sie würdigte ihren langjährigen politischen Weggefährten und endete mit den Worten: «Adieu Alex, ich danke dir.»

Alexander Tschäppät hat kein Grab gewünscht. Einige Tage nach seinem Tod wurde seine Urne dem Wasser übergeben. Und zwar dem Murtensee, am Fusse des Mont Vully.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

TodSPGeburtstagNationalratSimonetta SommarugaWasserBüne HuberAlexander Tschäppät