Aargauer Regierung sieht in Pflanzenkohle Potenzial für Klimaschutz
In seiner Antwort auf eine Interpellation aus dem Grossen Rat schreibt der Aargauer Regierungsrat, dass Pflanzenkohle eine mehrfache Klimaschutzwirkung hat.

Pflanzenkohle entsteht, wenn Holz oder andere Biomasse wie Grünschnitt unter Ausschluss von Sauerstoff verkohlt wird.
Wenn das daraus gewonnene Material dauerhaft in den Boden abgelagert wird, hilft dies wird, hilft dies CO2 aus der Atmosphäre zu entziehen.
In der Antwort auf eine Interpellation von Colette Basler (SP) sowie zwei weiteren Grossräten von SP und Grünen schreibt der Regierungsrat, dass Pflanzenkohle gleich eine mehrfache Klimaschutzwirkung haben könne.
«Die Abwärme, die bei der Herstellung der Pflanzenkohle anfällt, steht als CO2-neutrale Heizenergie zur Verfügung», stellt die Regierung in ihrem am Freitag, 14. April 2023, veröffentlichten Bericht fest.
Weniger Überschwemmungen bei Unwettern
Bis zu 20 Tonnen Pflanzenkohle könnten pro Hektare Landwirtschaftsboden ausgebracht und damit längerfristig im Erdreich eingelagert werden.
Wissenschaftlicher Studien zeigten, dass die Pflanzenkohle «möglicherweise auch eine Verbesserung der Wasserspeicherfähigkeit der Böden» bewirke und es damit bei Unwettern weniger Überschwemmungen gäbe.
Werde Pflanzenkohle als Zusatzstoff verfüttert, könne dies «positive Effekte auf die Tiergesundheit, die Ammoniakemissionen und die Ausbeute von Methan bei der Biogasproduktion» haben.
Ein Projekt wurde gestartet
Allerdings gibt es noch viele Wissenslücken. Mit Unterstützung des Bundesamts für Landwirtschaft habe der Aargau deshalb das Projekt «Klimaschutz und Klimaanpassung mit Pflanzenkohle» gestartet.
Das Material biete zudem viele weitere Anwendungsfelder.
So könne Pflanzenkohle in Aktivkohlefilter eingesetzt werden, als Zuschlags- oder Dämmstoff in Beton, im Gartenbau sowie in der chemischen oder pharmazeutischen Industrie.