Mehr als 11'000 Wissenschaftler aus 153 Ländern warnen heute Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung vor dem Klimawandel.
Rauchschwaden symbolisieren Klimawandel
Unter anderem fordern die Wissenschaftler einen geringeren Ausstoss von Russ und Methan. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehr als 11'000 Wissenschaftler warnen vor einem «Klima-Notfall».
  • Sie fordern eine grundlegende und anhaltende Veränderung des menschlichen Verhaltens.

Das menschliche Verhalten, das zu Treibhausgasausstoss und anderen den Klimawandel begünstigenden Faktoren führt, müsse sich grundlegend und anhaltend verändern. Denn ist dies nicht möglich, so ist «unsägliches menschliches Leid» nicht mehr zu verhindern. Davor warnt eine gemeinsame Erklärung von mehr als 11'000 Wissenschaftlern.

«Wissenschaftler haben eine moralische Pflicht, die Menschheit vor jeglicher katastrophaler Bedrohung zu warnen». Das sagte Ko-Autor Thomas Newsome von der University of Sydney. «Aus den vorliegenden Daten wird klar, dass wir einem Klima-Notfall gegenüberstehen.»

Wissenschaftlern fordern Veränderungen

«Obwohl global seit 40 Jahren verhandelt wird, haben wir weiter gemacht wie vorher und sind diese Krise nicht angegangen». Dies sagte William Ripple. Er führt den Zusammenschluss der Wissenschaftler gemeinsam mit seinem Kollegen Christopher Wolf von der Oregon State University in den USA an. «Der Klimawandel ist da und er beschleunigt sich rascher als viele Wissenschaftler erwartet hatten.»

Die Forscher fordern in ihrem Beitrag im Fachjournal «BioScience» Veränderungen vor allem in sechs Bereichen: Umstieg auf erneuerbare Energien, Reduzierung des Ausstosses von Stoffen wie Methan und Russ, besserer Schutz von Ökosystemen. Weiter fordern sie: Konsum von mehr pflanzlichen und weniger tierischen Produkten, nachhaltige Veränderung der Weltwirtschaft und Eindämmung des Anwachsens der Weltbevölkerung.

Klimastreik in der Schweiz
Menschen gehen auf die Strasse, um den Klimawandel zu stoppen. - keystone

Die Wissenschaftler sehen sich bestärkt von zunehmendem Umweltbewusstsein und den Protesten der «Fridays for Future»-Bewegung. Es müsse allerdings noch viel mehr passieren um den Klimawandel zu stoppen. «Als Zusammenschluss von Wissenschaftlern weltweit stehen wir bereit, bei einem gerechten Wandel hin zu einer nachhaltigen und gleichberechtigten Zukunft zu helfen.»

Vor zwei Jahren hatten Wissenschaftler um Ripple und Newsome bereits einen ähnlichen Beitrag initiiert. Damals unterzeichneten mehr als 15'000 Forscher aus über 180 Ländern eine eindringliche «Warnung an die Menschheit». Diese forderte konsequenten Umweltschutz.

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