Feuer

BärnerBär zu Gast im Teppanyaki-Restaurant Taishi

Andrea Bauer
Andrea Bauer

Bern,

Ein Mittag im Restaurant Taishi ist ein Erlebnis: Feuer lodert, Kochlöffel fliegen, und am Ende schmeckt’s einfach fantastisch. Der BärnerBär hat es besucht.

Teppanyaki-Restaurant Taishi
Das Teppanyaki-Restaurant Taishi im Hotel Ambassador überzeugt mit seiner Küche. - Daniel Zaugg

«Japanisch?», Fotograf Dan Zaugg blickt mich mit hochgezogener Augenbraue an. «Ich mag aber keinen rohen Fisch…», meint er und schaut zweifelnd auf sein Mail. Thomas Kübli, Direktor des Restaurants Taishi im Hotel Ambassador, lädt uns ein, uns von seiner Küche zu überzeugen.

Teppanyaki-Restaurant Taishi
Teppanyaki- und Sushimeister Tresya Kharisma Sumirat (links) und Mohd Afiq bin Adam. - Daniel Zaugg

Obwohl ich Sushi sehr mag und bestimmt schon gefühlte 1000-mal am Hotel Ambassador vorbeigefahren bin, wär ich noch nie auf die Idee gekommen, dort essen zu gehen. Irgendwie hatte ich das einfach als ein Hotel abgespeichert und nicht als ein Restaurant, das man besuchen sollte.

Vielfältige Küche

«Das hören wir tatsächlich oft», bestätigt Thomas Kübli. Und er kennt auch das Argument des rohen Fisches, den man sofort mit der japanischen Küche in Verbindung bringt.

«Dabei ist gerade die japanische eine der weltweit vielfältigsten Küchen und beinhaltet längst nicht nur Fisch, sondern auch sehr viel Gemüse und ebenso Fleisch. Das berühmte Kobe-Beef beispielsweise.»

Teppanyaki-Restaurant Taishi
Alle Zutaten ganz frisch und auf dem Tisch zubereitet. - Daniel Zaugg

Immer noch etwas skeptisch betreten Dan Zaugg und ich also an einem Donnerstagmittag das Teppanyaki-Restaurant Taishi.

«Sushibar und Steakhouse» steht da beim Eingang und jetzt strahlt der Fotograf: «Steakhouse, das klingt doch schon mal sehr gut!», raunt er mir mit einem Schmunzeln zu.

Teppanyaki-Restaurant Taishi
Augen- und Gaumenschmaus: «Surf and Turf mit Sesam- und Yakiniku-Sauce». - Daniel Zaugg

Dass es nicht nur gut klingt, sondern auch ausserordentlich gut schmeckt, ahnt er zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht.

Zum Zuschauen

Zunächst setzen wir uns an die Bar. Der Fotograf bekommt ein japanisches Bier mit Grüntee, das ihm zu seinem Erstaunen sehr mundet. Für mich gibt’s einen japanischen Grüntee in seiner Urform, nämlich als heisses Getränk. Leicht rauchig und schön kräftig.

Vor unseren Augen beginnen nun die beiden Teppanyaki- und Sushimeister Tresya Kharisma Sumirat und Mohd Afiq bin Adam mit geübten Handgriffen, einige Nigiri-Sushi-, Sashimi- und Maki-Variationen frisch herzustellen und auf einen Teller zu drapieren.

Teppanyaki-Restaurant Taishi
Sushi-Liebhaber aufgepasst. Jeweils Dienstag bis Freitag, von 12 bis 14 Uhr: traditionelle Miso-Suppe und Sushi à Discrétion für 42 Franken pro Person. - Daniel Zaugg

Man sieht, diese beiden Köche verstehen ihr Handwerk. Mit viel Liebe zum Detail wird angerichtet, so dass allein schon der Anblick der kleinen farbigen Häppchen für Freude sorgt. Aus der Küche werden für Dan Zaugg Tempura-Crevetten gebracht.

Tempura ist ein leichter Teigmantel aus Mehl, Ei und Wasser, der die Crevette umhüllt und dann schnell frittiert wird. Das Ergebnis ist eine knusprige, leichte Kruste, die den Geschmack des Krustentieres bewahrt und extrem fein schmeckt.

Erlebnis am Mittag

«Teppanyaki heisst eigentlich Eisen und Braten», erklärt uns Thomas Kübli etwas später und begleitet uns an einen Tisch, der einer grossen Kochinsel ähnelt. «Mit Teppanyaki wird eine Gastronomie bezeichnet, bei der man etwas erlebt, kurz: Erlebnisgastronomie.»

Teppanyaki-Restaurant Taishi
«Tempura-Crevetten» mit knusprig-leichter Kruste für den besonders feinen Geschmack. - Daniel Zaugg

Was damit im Falle des Taishi gemeint ist, lässt nicht lange auf sich warten. Mohd Afiq bin Adam stellt sich gut gelaunt an unseren Tisch und fragt: «Mit Show?». Aber natürlich mit Show, sagen wir lachend und in den nächsten paar Minuten wähnen wir uns eher in einem Zirkuszelt als in einem Restaurant.

Schnell sind wir überzeugt: wer so geschickt mit Kochlöffeln zu jonglieren weiss, hat wohl auch das Kochen im Griff. Mit viel Feuer, im wahrsten Sinne des Wortes, macht sich der geschickte Meister nun an unsere Hauptgerichte.

Japanisch und traditionell

Die Karte bietet tatsächlich für jeden Geschmack etwas und wem japanisches Essen noch immer spanisch vorkommt, auch kein Problem: Das ans Taishi anschliessende Panoramarestaurant «Le Pavillon» bietet eine Küche aus regionalen und saisonalen Produkten, aus dessen Karte man ebenfalls bestellen kann.

Teppanyaki-Restaurant Taishi
Dank seiner erhöhten Lage bietet das Ambassador einen herrlichen Panoramablick. - Daniel Zaugg

A propos Panorama: dieses ist grossartig und wer vor oder nach der Show doch mal noch einen Blick auf die wunderschöne Aussicht wirft, sieht auf die Berner Altstadt und direkt zum Bundeshaus und Münster.

Frischer Fisch fischt…

Zurück zu Meister Mohd. Er hat inzwischen aus Rindsfilet, Riesencrevetten, Thunfisch und Gemüse ein «Surf and Turf mit Sesam- und Yakiniku-Sauce» und ein «Filet vom Thunfisch mit Limettensauce» gezaubert.

Teppanyaki-Restaurant Taishi
Zart, saftig und mit einer herrlich zitronigen Note: «Filet vom Thunfisch mit Limettensauce». - Daniel Zaugg

Alles frisch und direkt an unserem Tisch zubereitet. Und nein, wir sagen das nicht einfach so, es war tatsächlich ein Erlebnis für alle Sinne. «Bei unseren Fischen und Krustentieren stehen, gerade bei rohen Produkten, Qualität und Frische im Vordergrund», erklärt uns Thomas Kübli nach dem Essen.

«Wir achten auf eine möglichst umweltverträgliche und nachhaltige Fischerei. Bedrohte Fischarten haben wir von unserer Karte verbannt. Ebenfalls verzichten wir auf Produkte, die aus der Tiefsee-Fischerei stammen.»

Teppanyaki-Restaurant Taishi
Die Dessert-Fusion aus Europa und Japan ist definitiv eine Sünde wert! - Daniel Zaugg

Eigentlich sind wir längst satt, aber natürlich geht ein Dessert ja immer! Rosmarie Straubhaar, seit 2005 Küchenchefin des Betriebs, bringt uns als Tüpfchen auf dem i eine Dessert-Fusion aus Europa und Japan. Einfach köstlich und definitiv eine Sünde wert!

Das etwas andere Weihnachtsessen

Ein Besuch im Taishi wäre beispielsweise auch als Firmen-Weihnachtsessen eine erlebnisversprechende Idee. «Während der Weihnachtszeit servieren wir dann auch wieder Fleisch vom berühmten Kobe-Rind, sowie die günstigere Wagyu-Variante», fügt Thomas Kübli an.

Magst du die japanische Küche?

Was an dieser Stelle unbedingt noch erwähnt werden muss: der Service durch Dario Barbezat, Lernender im 3. Lehrjahr, ist herausragend. Er ist ein äusserst zuvorkommender und aufmerksamer Gastgeber, obwohl er heute eigentlich nur Kellner Kaoru Miyazaki, liebevoll «Käru» genannt, vertreten hat. Ein grosses Lob also an alle Mitarbeitenden: sie geben einem das Gefühl, wirklich willkommen zu sein.

Info

Teppanyaki-Restaurant «Taishi»

Seftigenstrasse 99 | 3007 Bern

Tel. 031 370 99 99

Küchen-Öffnungszeiten:

Dienstag bis Freitag, 12.00 bis 13.30 Uhr und 18.00 bis 21.30 Uhr, Samstag, 18.00 bis 21.30 Uhr.

Samstagmittag, Sonntag und Montag geschlossen.

Alle Gerichte sind auch zum Mitnehmen erhältlich.

Dan Zaugg und ich, soviel ist sicher, werden kaum mehr 1000-mal vorbeifahren, bevor wir das nächste Mal vorbeikommen. «Tatsächlich haben wir sehr viele Stammgäste», freut sich Thomas Kübli. Das wundert uns gar nicht: Wer einmal da war, kommt bestimmt wieder!

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