Auch der Kanton Bern kann Indian Summer
Um den Indian Summer zu erleben, muss man nicht nach Nordamerika. Auch im Kanton Bern zeigt sich dieses Naturphänomen von seiner schönsten Seite.

Das Wichtigste in Kürze
- Um den Indian Summer zu erleben, muss man nicht nach Amerika oder Kanada reisen.
- Wir zeigen Orte rund um den Kanton Bern, an denen man das Naturphänomen erleben kann.
- Beim Wandern oder Biken taucht man ein in ein leuchtendes Meer von Farben.
Wenn die Tage kürzer und die Nächte kühler werden, beginnt das Schauspiel. Als wolle die Natur vor dem Winter noch mal ihre ganze Palette zeigen, erstrahlen Bäume und Moorlandschaften in leuchtenden Farbtönen.
Sie bringen den Indian Summer in die Schweiz. Dazu den Duft von feuchtem Laub, der in der Luft liegt, und das Rascheln der Blätter, das jeden Schritt begleitet.
Ab Ende September lässt sich beobachten, wie sich das satte Grün der Wälder in ein Feuerwerk verwandelt.
Gasterntal, Berner Oberland
Im Herbst verwandelt sich das Gasterntal in ein Paradies aus buntem Laub. Dafür braucht es nicht gleich eine Tour auf den Lötschenpass oder den Gasterespitz.
Das Hochtal bei Kandersteg bietet auch gemütlichere Routen. Etwa die Wanderung vom Berghotel Waldhaus nach Selden – immer der Kander entlang, vorbei an Bergwiesen und idyllischen Rastplätzen. Wer mag, kann noch eine Extrarunde bis Heimritz anhängen.
Twann, Bielersee
Nicht allein wegen der «Trüelete» lohnt sich ein Herbstausflug ins malerische Weinbauerndorf Twann. Beim traditionellen Winzerfest Ende Oktober öffnen die Weinbauern ihre Keller.
Die schönen Carnotzets, servieren Bielerseeweine und kulinarische Spezialitäten wie Treberwurst, Weinsuppe oder Niidlechüechli.

Ein Highlight ist der Weinbrunnen, aus dem Wein statt Wasser fliesst. Auch die Weinberge rund um Twann leuchten dann goldgelb.
Perfekt für eine Wanderung entlang der Hänge mit Blick über den See und die St. Petersinsel.
Aeschi, Thunersee
In Aeschi, auf einer aussichtsreichen und sonnigen Terrasse über dem Thunersee gelegen, bietet sich eine besondere Tour an: der knapp acht Kilometer lange Bänkli-Rundweg. Die unterschiedlich gestalteten Sitzbänke machen die Tour das ganze Jahr über lohnend.
Doch im Herbst, wenn das Laub in warmen Farben leuchtet, ist sie besonders eindrücklich.

Immer wieder öffnen sich neue Ausblicke auf den Hausberg Niesen, den Thunersee, das Mittelland oder ins Kandertal. Ideal zum Verweilen, etwa beim «Lesebänkli» mit Zeitungsbox, dem Niesen-Bänkli am höchsten Punkt oder den Zwillingsbänken auf der Windegg.
Dem Grünen Bänkli-Piktogramm auf weissem Pfeil folgend, kann man sich nicht verlaufen.

Lauenensee
Die berühmte Liedzeile «I gloube, i gange no meh a Louenesee» des Hits der Berner Mundartrock-Band Span hat recht. Man sollte definitiv öfter dorthin. Besonders im Herbst, wenn sich die Moorlandschaft goldgelb färbt, ist der Lauenensee ein stimmungsvoller Ort.
Am besten steigt man bereits bei der Haltestelle Rohrbrücke aus dem Postauto. Von dort wandert man dem Louwibach entlang durch das Moor bei Unterschüpf Richtung Lauenensee (Postauto fährt nur bis Ende Oktober).
Grindelwald
Anstatt mit der Gondelbahn bis zum First hochzufahren, lohnt es sich, bereits bei der Station Bort auszusteigen. Dort warten ein schöner Alpenspielplatz und ein Bergrestaurant.
Von hier führt ein gut begehbarer Weg in rund ein dreiviertel Stunden über Schwarzigenhäusern und Mühlebach hinab ins Tal zurück.
Im Herbst leuchten die Laubbäume in kräftigen Farben und die Eigernordwand ist vielleicht schon leicht angezuckert. Wenn im besten Fall noch die Sonne scheint, ist der Abstieg ein magisches Erlebnis.
Mont Vully, Murtensee (FR)
Zugegebenermassen befindet sich der Mont Vully nicht im Kanton Bern. Er erhebt sich wie ein Pferderücken zwischen dem Neuenburger- und dem Murtensee. Schon die Kelten wussten diese sonnige Lage und das milde Klima zu schätzen.

Heute prägen 150 Hektaren Reben das Landschaftsbild. Wenn sich im Herbst die Weinberge goldgelb färben, geniesst man vom Oppidum du Mont Vully aus ein grossartiges Panorama. Von den Berner Alpen über die Freiburger Alpen bis hin zum Jura.
Aletschwald, Fiesch (VS)
Im Aletschwald überziehen die Lärchen nach den ersten Frostnächten zwischen den Fichten- und Arvenbäumen ihr leuchtend gelbes Kleid. Dann wird der Grosse Aletschgletscher zur eindrucksvollen Kulisse.
Dazwischen leuchten Alpenrosen und Heidelbeerstauden in sattem Rot, während im Hintergrund die Walliser und Berner Alpen aufragen.

Auf der abwechslungsreichen Höhenwanderung von der Moosfluh hinunter in den Aletschwald kann man mit auch Tannenhäher, Steinadler oder Gämsen beobachten.