Viele Leute denken heutzutage gar nicht mehr daran, beschädigte elektronische Geräte reparieren zu lassen. Ein Gesetz in Minnesota soll zum Umdenken anregen.
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Reparatur eines Mobiltelefons in einer Werkstatt. - Sebastian Willnow/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Gouverneur des US-Bundestaates Minnesota hat ein neues Gesetz unterschrieben.
  • Dieses soll Dritt-Unternehmen sowie Konsumenten ein «Recht auf Reparatur» gewähren.
  • Tech-Hersteller müssen demnach für eine Reparatur benötigte Teile zur Verfügung stellen.

Man kennt es: Die Kamera des Smartphones funktioniert plötzlich nicht mehr richtig oder der Bildschirm des TVs hat einen Sprung. Intuitiv würden viele Menschen heutzutage das Gerät einfach aufgeben, wegwerfen und nigelnagelneuen Ersatz anschaffen.

Ein solcher Gedanke ist jedoch nicht besonders nachhaltig und regt zu verschwenderischem Verhalten an – schlecht für die Umwelt. Dieser Intuition versucht aber nun ein neues Gesetz aus dem US-Bundesstaat Minnesota entgegenzuwirken.

Konsumenten und Dritt-Unternehmen, die aufs Reparieren spezialisiert sind, bekommen ab dem 1. Juli 2024 ein «right to repair» – also ein Recht auf Reparatur. Gouverneur Tim Walz von den Demokraten hat die Gesetzesvorlage unterschrieben.

Minnesota
Tim Walz ist Gouverneur des US-Bundestaats Minnesota, Foto: Glen Stubbe/Star Tribune/AP/dpa - sda - Keystone/Star Tribune/AP/Glen Stubbe

Ab dann werden Hersteller von elektronischen Geräten verpflichtet, nötige Ersatzteile und Werkzeuge zum Verkauf freizugeben. Das Gesetz deckt sämtliches elektronisches Equipment, dass am oder nach dem 1. Juli 2021 gekauft wurde.

Was machen Sie mit beschädigten, elektronischen Geräten?

Ausgenommen von der Regelung sind unter anderem Farm-Equipment, medizinische Geräte, Spielekonsolen und Motor-Fahrzeuge. Dennoch gilt das Gesetz als Meilenstein im Vergleich zu einem ähnlichen Vorhaben aus New York.

Dieses wurde nämlich vor der Verabschiedung stark geschwächt. Beispielsweise war es nicht klar formuliert, ob Geräte, die vor der Billigung gekauft wurden, mit gedeckt seien.

«Grösster Sieg für 'right to repair' bisher»

In einem Statement sagte Nathan Proctor, Anführer der «right to repair»-Initiative der «Public Interest Research Group» (PIRG): «Das ist der bisher grösste Sieg für ‹right to repair› überhaupt.»

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