Eine solidarische sowie ökologisch nachhaltige Spendenaktion: Die Fenster eines Wohnblocks in Zollikofen werden für zerbombte Häuser in die Ukraine geliefert.
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Die fenster eines alten Wohnblocks in Zollikofen (Bern) sollen nun für zerbombte Häuser in die Ukraine geliefert werden. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fenster eines alten Wohnblocks in Zollikofen sollen wiederverwendet werden.
  • Mit der nonprofit Organisation Re-Win wurde eine nachhaltige Lösung gefunden.
  • Die Fenster sollen zur Restaurierung von zerbombten Häusern in die Ukraine kommen.

Dass in der Baubranche meist grosse Mengen an Abfall verursacht werden, ist leider keine Seltenheit. Dies zeigt auch ein Beispiel im Kanton Bern. Wie die «Berner Zeitung» berichtet, ist ein 12-stöckiger Wohnblock am Bahnhof Oberzollikofen längst abbruchreif. Hier soll ein neues urbanes Quartier entstehen. Doch was passiert mit den Baumaterialien?

Rund 150 der ausgedienten Fenster sollen wiederverwendet werden. Während des Krieges ist die Ukraine auf jegliche Hilfe angewiesen. Durch die zahlreichen Explosionen sowie der Druckwellen von Einschlägen wurden sämtliche Fensterscheiben gesprengt.

Fenster Ukraine
Durch Druckwellen und Explosionen wurden in der Ukraine zahlreiche Fenster zerstört. - keystone

Viele Kriegsbetroffene hätten bisher ihre zerstörten Fenster mit Plastik oder Holzbrettern versucht zu reparieren. So probierten sie sich vor der Kälte zu schützen. Im Winter genüge diese Art von Isolation jedoch kaum, wie der Berner Nicola Grandjean meint. Er ist Teil des schweizweit organisierten Vereins Re-Win, welche die Fensterspendeaktion ins Leben gerufen hat.

Finden Sie die Berner Spendenaktion der Fenster für die Ukraine sinnvoll?

Solidarisch und gleichzeitig umweltbewusst

Nun sollen auch die Fenster des Wohnblocks in Zollikofen in die Ukraine gebracht werden. Statt die Fenster zu entsorgen, können sie so wiederverwendet werden. In einer Branche, in der sonst massenhaft Abfall verursacht wird, ist dies die umweltfreundlichste Lösung.

Nachhaltiges Bauen
Nachhaltiges Bauen wird in Zukunft immer mehr im Vordergrund stehen. - keystone

Nachhaltiges Bauen soll auch in Zukunft immer mehr im Vordergrund stehen. Auch Grandjean, der in Bern ein eigenes Architekturbüro führt, will die Wiederverwendung von Materialien bei Sanierungen oder Gebäudebrüchen fördern.

Aufwendig und teuer

Eine solche Spendeaktion sei jedoch ganz und gar nicht günstig. Weshalb Re-Win umso mehr auf den Goodwil der Bauverantwortlichen angewiesen ist. Berichten der «Berner Zeitung» zufolge würden allein die Demontierungen bis zu 20'000 Franken kosten und zudem zeitaufwendiger sein als die Entsorgung.

Der Aufwand lohne sich aber: «Wir finden es sinnvoll, wenn Materialien wiederverwertet werden», so Marc Holle von der Meili Unternehmungen AG. Die Fenster hätten für andere Wohnungen in der Schweiz nicht mehr gebraucht werden können. Da sie aufgrund des Alters, die Richtlinien der Isolation nicht mehr erfüllen.

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