Isländer nach Armtransplantation: «Ich liebe meine Hände»
Ein Isländer verlor vor 23 Jahren seine beiden Arme. In einer spektakulären Operation wurden im zwei neue transplantiert. Er hofft auf baldiges Finger-Bewegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Isländer verlor bei einem Arbeitsunfall auf einer Hochspannungsleitung beide Arme.
- Der Elektriker bekam daraufhin erfolgreich zwei Schultern und Arme transplantiert.
- Die Operation gilt als weltweit erste ihrer Art.
Felix Gretarsson sieht nach Eingriff in Frankreich neuen Sinn im Leben. «Ich betrachte sie langsam als meine eigenen», sagte Gretarsson der Zeitung «Tribune de Lyon» vom Mittwoch. Die Operation in Lyon gilt als weltweit erste ihrer Art.
Zwei Wochen nach dem Eingriff geht es dem 48-jährigen Elektriker nach eigenen Worten «sehr gut». Die Folgen der Operation beschrieb er allerdings als «sehr schmerzhaft». «Die ersten 24 Stunden waren schrecklich», sagte er dem Blatt. Er habe das Gefühl gehabt, «zwei Lastwagen auf den Schultern zu haben».
«Neue Hände ähneln meinen alten»
Nun sei er aber überglücklich. Seine neuen Hände ähnelten sogar denen, die er vor 23 Jahren bei einem Unfall bei Arbeiten an einer Hochspannungsleitung in Island verloren habe, sagte Gretarsson. Er äusserte die Hoffnung, bald sogar die Finger bewegen zu können.
Für den Eingriff war der Isländer 2017 nach Lyon gezogen, wo sich ein Team um den bekannten Chirurgen Jean-Michel Dubernard auf die Operation vorbereitete.
Die kommenden drei Wochen muss Gretarsson noch in der Klinik Edouard Herriot verbringen, wo ihn seine Frau Sylwia regelmässig besucht. Danach wird er in ein Zentrum für Rehabilitation bei Lyon verlegt. Ein neues Ziel hat der Isländer auch schon: Er will Lebenscoach werden.
