In der schwedischen Stadt Lulea wurde eine Kampagne gegen Einsamkeit eingeführt. Diese erregt nun internationales Interesse.
lulea grüssen
In Städten grüssen sich Menschen auf der Strasse selten – doch eine Kampagne einer schwedischen Stadt will diese Tradition wieder aufleben lassen. (Symbolbild) - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Stadt in Schweden startete im Oktober die «Säg-hej»-Kampagne.
  • Dabei wurde dafür geworben, Menschen auf der Strasse öfters zu grüssen.
  • Das soll die Einsamkeit vertreiben und das Gemeinschaftsgefühl stärken.
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In der schwedischen Stadt Luleå hat eine einfache, aber kraftvolle Idee internationale Aufmerksamkeit erregt. Die Stadtverwaltung startete eine Kampagne, um Menschen aus der sozialen Isolation zu holen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Der kreative Kopf hinter dieser Initiative ist Åsa Koski, eine 44-jährige Verwaltungsmitarbeiterin.

Koski ist sich bewusst, dass sich viele der 80'000 Einwohnerinnen und Einwohner von Luleå oft einsam fühlen. Laut einer Studie aus dem vergangenen Jahr leidet fast jeder und jede zweite junge Erwachsene in Luleå unter Einsamkeit.

«Die Zahlen sind zu hoch», sagt sie gegenüber «Spiegel». Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann Einsamkeit genauso schädlich sein wie das Rauchen von 15 Zigaretten pro Tag.

Die «Säg-hej»-Kampagne

Mit diesen alarmierenden Statistiken im Hinterkopf kam Koski auf die Idee für die «Säg-hej»-Kampagne («Sag Hallo»). Inspiriert wurde sie dabei von ihrem verstorbenen Vater, der immer jeden grüsste, den er traf. «Ich habe überlegt, dass man die Menschen wieder dazu bringen sollte, einander wahrzunehmen und ‹Hallo› zu sagen», erzählt sie.

Haben Sie sich schon einmal einsam gefühlt?

Die Kampagne wurde mit einem 20-sekündigen Video eingeführt, das die Kraft eines einfachen «Hallo» zeigt. Es zeigt eine junge Frau, die alleine auf einer Parkbank sitzt und von einem Passanten gegrüsst wird, wie «Spiegel» berichtet. Diese kleine Geste bringt sie zum Lächeln und inspiriert sie dazu, selbst andere Menschen zu grüssen.

Seit dem Start der Kampagne am Tag der Nachbarschaft in Schweden hat Koski bemerkt, dass immer mehr Menschen einander grüssen. «Es gibt Studien die zeigen, welchen Einfluss ein einfaches ‹hej› haben kann», sagt sie. Eine Begrüssung kann das Wohlbefinden steigern und das persönliche Sicherheitsempfinden verbessern.

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