Schweden-Apotheke führt Freundschaftszeit ein

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Schweden,

Angestellte einer schwedischen Apotheke dürfen während der Arbeitszeit ihre Freundschaften pflegen. Die Chefs erhoffen sich motiviertere Mitarbeitende.

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Eine schwedische Apotheken-Kette führt die Freundschaftszeit während der Arbeit ein. (Symbolbild) - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine schwedische Apotheke lässt Angestellte während der Arbeit Freundschaften pflegen.
  • 15 Minuten pro Woche oder eine Stunde pro Monat dürfen dafür aufgewendet werden.
  • Der Leiter der Apotheke erhofft sich zufriedenere und motiviertere Mitarbeitende.

Fast jeder sechste Mensch weltweit ist laut der WHO von Einsamkeit betroffen, sie kann auch zum Tod führen. Einsamkeit hat Folgen für die psychische und die physische Gesundheit. Eine Apotheken-Kette in Schweden hat deshalb Massnahmen ergriffen, wie unter anderem der «Standard» berichtet: Freundschaftszeit während der Arbeit.

Die Angestellte dürfen im Rahmen eines Pilotprojekts einen Teil der Arbeitszeit dafür aufwenden, um Freundschaften zu pflegen. Wöchentlich 15 Minuten oder einmal im Monat eine Stunde steht ihnen zur Verfügung. Als Optionen nennt die Kette Telefonate mit Freunden oder den Besuch eines Kurses, um neue Kontakte zu knüpfen.

Gegenüber «Deutschlandfunk Nova» sagt der Leiter der Apotheke, die am Pilotprojekt teilnimmt, dass zwar Arbeitszeit verloren gehe. Doch die Angestellten seien zufriedener und motivierter. 15 Minuten reichten aus für ein oder zwei Telefonate.

«Es geht einfach darum, zu sagen: ‹Hey, ich denke gerade an dich, lange nicht mehr gesehen. Wie geht es dir?›», so der Apothekenleiter.

Findest du die Freundschaftszeit eine gute Sache?

Schweden geht im Kampf gegen die Einsamkeit voran. Bald will die Regierung Freizeitgutscheine für Jugendliche und junge Erwachsene einführen. Damit sollen Aktivitäten, wie beispielsweise der Besuch eines Freizeitparks mit Freunden, gefördert werden.

Die WHO lobt das Vorpreschen Schwedens. Denn die Gesundheitsorganisation warnt vor den psychischen und physischen Folgen von Einsamkeit. Diese erhöhe das Risiko von Depression, Hirnschlägen, Herzinfarkten und Diabetes. Im letzten Jahr standen zudem fast 900'000 Todesfälle mit Einsamkeit in Verbindung.

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