Die mentale Gesundheit der Jemeniten leitet seit Jahren unter Krieg und Konflikten. Mit Bewegung will man dagegen vorgehen.
Jemen Sport
Bewegung ist nicht nur kostenlos sondern kann auch gesundheitsfördernd sein. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Viertel der Jemeniten leidet unter psychischen Krankheiten.
  • Medizinische Unterstützung ist entweder nicht vorhanden oder nur für wenige bezahlbar.
  • Ein Sport-Programm hilft den Menschen mental sowie physisch.

Seit Jahren wird der Jemen von politischen Instabilitäten, Konflikten und Bürgerkriegen überschattet. Dieser Sog an Negativität hinterlässt Spuren: Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge, leidet ein Viertel der Jemeniten an psychischen Erkrankungen. Abu Hatem und Abdullah Al-Qaidani versuchen seit 2017 gegen diese Probleme anzukämpfen – und das alleine mit körperlicher Ertüchtigung.

Von Beginn an war den beiden wichtig, dass das Angebot kostenlos bleibt. World-Bank-Daten zufolge verfügen knapp 50 Prozent der Jemeniten nur über unter zwei Franken pro Tag. Fitnessstudio-Mitgliedschaften oder psychologische Hilfe liegen dementsprechend für die Meisten nicht im Budget.

Sport gegen Stress

Daher riefen Abu Hatem und Abdullah Al-Qaidani «Best Team» ins Leben. Dieses Programm bietet den Jemeniten die Möglichkeit, an einem öffentlichen Platz gemeinsam schwedische Gymnastik zu betreiben. Jeden Morgen trifft sich dabei eine grosse Gruppe an Menschen und führt dieses Ganzkörpertraining durch.

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Mit Bewegung soll das Wohlbefinden der Menschen gestärkt werden. - Keystone

Zunächst ging es den Gründern darum, Rentnern zu helfen. Wie «Positive News» schreibt, wurde die Altersstruktur der Teilnehmer aber nach und nach vielfältiger. Zudem hat sich das Programm auch geografisch ausgebreitet: Zu Beginn fanden diese Trainings nur in der Hauptstadt Sanaa statt, mittlerweile gibt es in weiten Teilen des Landes Angebote.

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Nebst der Bewegung tragen auch die sozialen Kontakte zu einer erhöhten mentalen sowie physischen Gesundheit bei. So erhalten Menschen zumindest in abgeschwächter Form Zugang zu Unterstützung.

Angebot gilt nur den Männern

Dennoch steht das Angebot nur etwa der Hälfte der Bevölkerung zur Verfügung, denn Frauen sind davon ausgeschlossen. Im Jemen wird die Freiheit der Frau nach wie vor eingeschränkt, so ist ihnen auch Sport in der Öffentlichkeit untersagt.

Doch genau ein solches Angebot wie «Best Team» würde auch ihnen weiterhelfen. Denn sie leiden genau wie die Männer unter den Auswirkungen der Kriege und Konflikte.

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