Zürcher Forscher entwickeln neues Hand-Exoskelett
Ein Forschungsteam der ETH Zürich hat ein neues Hand-Exoskelett entwickelt, das Schlaganfallpatienten beim Wiedererlernen von Greifbewegungen unterstützen soll.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Forschungsteam der ETH Zürich hat ein innovatives Hand-Exoskelett konzipiert.
- Nach einem Schlaganfall soll es die Wiederherstellung der Greifbewegungen erleichtern.
- Die neue Vorrichtung ist leicht wie ein Smartphone und mechanisch simpel.
Ein Forschungsteam der ETH Zürich hat ein neuartiges Hand-Exoskelett entwickelt.
Es soll Patientinnen und Patienten nach einem Schlaganfall beim Wiedererlernen von Greifbewegungen unterstützen.
Bisherige Hand-Exoskelette seien oft sperrig, komplex aufgebaut, anfällig für Defekte und zudem unbequem zu tragen. Die neue Vorrichtung wiegt hingegen nur so viel wie ein Smartphone.
Sie kommt mit einer einfachen Mechanik aus, teilte die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich (ETH Zürich) am Montag mit.
Nach einem Schlaganfall müssen Betroffene häufig selbst einfachste Bewegungen wie das Greifen neu erlernen.
Exoskelette – äussere Bewegungshilfen, die am Körper getragen werden – können diese verlorenen Fähigkeiten teilweise ausgleichen.
Sie unterstützen das Beugen und Strecken der Finger und kompensieren so motorische Defizite.
Neues ETH-Hand-Exoskelett überzeugt in Studie mit Patienten
In einer zwölfwöchigen Studie mit acht Schlaganfallpatientinnen und -patienten hat sich laut ETH gezeigt, dass das Gerät wirksam ist. Die Teilnehmenden machten damit rasche Fortschritte.
Das von Doktorandin Natalie Tanczak entwickelte Exoskelett besteht im Wesentlichen aus zwei Bauteilen: einer flexiblen Blattfeder aus Stahl und einer ziehharmonikaähnlichen Struktur.
Diese wandelt Bewegungen in eine natürliche Greifkraft um. Zwei Motoren am Unterarm steuern Daumen und Finger.
Gefertigt wird das Exoskelett im 3D-Druck. Dadurch lässt es sich individuell an unterschiedliche Handgrössen anpassen und in grösseren Stückzahlen produzieren. Kabel oder komplizierte Antriebe sind nicht nötig.