Emovo Care hat ein Exoskelett entwickelt, um Menschen mit gelähmten Händen das Greifen zu ermöglichen. Es soll nächstes Jahr auf den Markt kommen.
Ein Patient mit gelähmter Hand trainiert seine Greiffähigkeit mit dem Exoskelett.
Ein Patient mit gelähmter Hand trainiert seine Greiffähigkeit mit dem Exoskelett. - sda - Alain Herzog
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nächstes Jahr soll ein Exoskelett für die Hand auf den Markt kommen.
  • Emovo Care, ein Spin-off der ETH Lausanne, hat dieses Gerät entwickelt.
  • Gesteuert werden soll es mit einer Fernbedienung mit zwei Knöpfen.

Ein Spin-off der ETH Lausanne (EPFL) hat ein Exoskelett entwickelt, mit dem Menschen mit Lähmungen wieder Gegenstände greifen können. Tests in Spitälern und Rehazentren seien bereits erfolgreich verlaufen, teilte die Hochschule am Mittwoch mit.

Gedacht ist das Exoskelett für Menschen, die eine Hand nach einem Unfall nicht mehr oder nur noch teilweise bewegen können. Das Gerät des Lausanner Spin-offs Emovo Care besteht aus auf dem Handrücken befestigten Kabeln. Die funktionieren entlang der Finger wie Sehnen und sind mit einem Motor verbunden.

Gesteuert über Fernbedienung

Aktiviert der Patient das Gerät über eine Fernbedienung, üben die künstlichen Sehnen einen Druck auf den Zeige- und Mittelfinger aus. So kann er beispielsweise einen kleinen Ball, ein Glas oder einen Löffel ergreifen. Die Stärke des Griffs kann die Person selbstständig steuern.

Eine zweite Taste auf der Fernbedienung gibt den gegenteiligen Befehl. Sie veranlasst die Finger dazu, sich zu strecken und den Gegenstand wieder loszulassen.

Nächstes Jahr auf dem Markt

Erst vor kurzem erhielt die Entwicklung des Spin-offs die für die Vermarktung von Medizinprodukten erforderliche ISO-Zertifizierung, wie die EPFL schrieb. Derzeit würden Geldmittel gesammelt, um das Gerät im nächsten Jahr auf den Markt zu bringen. Man sei bemüht, die Kosten so niedrig wie möglich zu halten, damit möglichst viele Patienten davon profitieren könnten.

Das Ziel sei indes nicht, die volle Funktionsfähigkeit der Hände wiederherzustellen. Vielmehr gehe es darum, dass Betroffene wieder ein paar grundlegende Bewegungen selbstständig ausführen können. Das allein sei oft schon «eine kleine Revolution an sich».

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