Im Auftrag der WHO wurde die Auftretenshäufigkeit von Long-Covid in Europa analysiert. Mindestens 17 Millionen Menschen waren demnach davon betroffen.
Long Covid
Eine Passantin trägt eine FFP2-Maske in der Hand. (Symbolbild) - sda - Keystone/dpa/Marijan Murat

Das Wichtigste in Kürze

  • Einer Analyse der WHO zufolge litten mindestens 17 Millionen Menschen an Long-Covid.
  • Schwere Verläufe von Covid-19 erhöhen das Risiko an Long Covid zu erkranken.
  • Frauen gaben fast doppelt so oft an, unter Long-Covid-Symptomen zu leiden.
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Geschätzt mindestens 17 Millionen Menschen in Europa waren in den ersten beiden Jahren der Pandemie von Long-Covid-Symptomen betroffen. Dies ergab eine im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation durchgeführte Analyse.

Für die Modellrechnung hatte die Universität Washington Fälle in den 53 europäischen Mitgliedsstaaten ausgewertet. Dies teilte das in Kopenhagen ansässige Europa-Büro der WHO am Dienstag mit.

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Mindestens 17 Millionen Patientinnen und Patienten waren gemäss der Studie von Long Covid betroffen. (Archivbild) - Keystone

Als Kriterium galt eine Symptomdauer von mindestens drei Monaten in den Jahren 2020 und/oder 2021. Die Untersuchung deute überdies auf signifikante Geschlechterunterschiede hin: Die Wahrscheinlichkeit, an Long Covid zu erkranken, liege bei Frauen doppelt so hoch, wie bei Männern. Das teilte die WHO weiter mit.

Nach schweren Verläufen erhöhtes Risiko

Ausserdem steige das Long-Covid-Risiko nach einer schweren Corona-Infektion zu deren Behandlung ein Krankenhausaufenthalt erforderlich war, drastisch. Ein Drittel der betroffenen Frauen und ein Fünftel der betroffenen Männern hatten nach einer Hospitalisierung mit Long-Covid-Symptomen zu kämpfen. Dies war den Resultaten der Modellrechnung weiterhin zu entnehmen.

«Wir müssen zwar noch viel über Long Covid lernen». So der Direktor der WHO-Region Europa, Hans Kluge, während einer WHO-Tagung in Tel Aviv. «Aber diese Daten machen deutlich: Wir brauchen dringend mehr Analysen, mehr Investitionen, mehr Unterstützung und mehr Solidarität mit den Betroffenen brauchen.»

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Millionen Menschen litten in den Monaten nach einer Corona-Infektion unter schwächenden Symptomen. «Sie dürfen nicht weiter im Stillen leiden. Regierungen und Gesundheitspartner müssen zusammenarbeiten, um Lösungen auf der Grundlage von Forschung und Nachweisen zu finden.»

Weltweit waren der Untersuchung zufolge geschätzt rund 145 Millionen Menschen in den ersten zwei Jahren der Pandemie von Long-Covid-Symptomen betroffen.

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