Viele Fachkräfte nutzen laut Studie KI ohne Erlaubnis
Wie eine neue Studie zeigt, setzen MINT-Fachkräfte vermehrt unerlaubt künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz ein.

Immer mehr Fachkräfte in den sogenannten MINT-Berufen setzen laut einer Umfrage künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz ohne die Genehmigung des Arbeitgebers ein. Über alle sechs an der Studie beteiligten Länder hinweg nutzten zwei von drei Befragten KI-Tools bei der Arbeit – auch ohne Genehmigung der Vorgesetzten.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter MINT-Fachkräften durch das Meinungsforschungsinstitut YouGov, das von der britischen Personalberatungsagentur SThree in Auftrag gegeben wurde.
Für die Studie wurden 5391 MINT-Fachkräfte aus den USA und Grossbritannien sowie aus Deutschland, den Niederlanden, Japan und den Vereinigten Arabischen Emiraten befragt. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
In Deutschland nutzt knapp ein Viertel der MINT-Fachkräfte (23 Prozent) die nicht autorisierten KI-Tools mindestens einmal am Tag – 29 Prozent mindestens einmal in der Woche, 12 Prozent zumindest einmal im Monat.
Nicht genehmigte KI bringt Effizienzvorteile
Von der Verwendung nicht genehmigter KI versprechen sich die Fachkräfte vor allem Effizienz. Ein Drittel (34 %) nutzt nicht autorisierte KI, um Arbeit zu beschleunigen. Drei Viertel sehen generelle Produktivitätsvorteile.
Ein Antrieb ist aber auch die technische Neugier der Befragten. 29 Prozent sagen, dass man dadurch Dinge lernen kann, die der Arbeitgeber oder das Team nicht anbietet.
Die Nutzung von nicht autorisierter Künstlicher Intelligenz in einer «Schatten-IT» birgt nach Einschätzung von Experten erhebliche Risiken sowohl für die Arbeitnehmenden selbst als auch für die Firmen und Organisationen für die sie tätig sind.
Risiken durch unerlaubte KI-Nutzung
Dazu gehören rechtliche Konsequenzen, weil man dadurch gegen Bestimmungen wie die Europäische Datenschutz-Grundverordnung oder Geheimhaltungsverträge verstossen kann.
Im konkreten Anwendungsfall könnten Mitarbeitende sensible Daten wie Kundendaten oder interne Dokumente unbemerkt in KI-Tools hochladen.
Weiterhin besteht die Gefahr, dass die KI-Anbieter wie OpenAI oder Google die Daten speichern und für Trainingszwecke verwenden. Dabei drohen hohe Bussgelder bei Verstössen gegen die Datenschutz-Grundverordnung, insbesondere wenn keine Auftragsverarbeitungsverträge existieren.
Der Einsatz von nicht genehmigten KI-Tools birgt laut den Experten aber auch Risiken für den internen Betriebsablauf, weil auf Basis von unzureichend getesteten KI-Tools Entscheidungen getroffen werden oder Auswertungen erfolgen.














