Das Weltraumteleskop Euclid ist von einer dünnen Eisschicht überzogen. Für die hochempfindliche Mission könnte das ein potenzielles Problem sein.
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Das Weltraumteleskop Euclid sendete im November erste Farbbilder – nun ist die Sicht wegen einer dünnen Eisschicht getrübt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP European Space Agency

Das Wichtigste in Kürze

  • Derzeit erscheinen die vom Weltraumteleskop Euclid beobachteten Sterne immer dunkler.
  • Dessen Sehvermögen ist durch eine dünne Eisschicht beeinträchtigt.
  • Die Enteisung des rund 1,5 Kilometer entfernten Teleskops ist aber keine einfache Aufgabe.
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Eine dünne Eisschicht trübt die Sicht des Weltraumteleskops Euclid. Forschende haben nun mit der Enteisung des Teleskops begonnen, wie die Europäische Weltraumorganisation (ESA) am Dienstag mitteilte. An der Euclid-Mission sind auch Schweizer Institutionen beteiligt.

Vereisungen seien ein gängiges Phänomen bei Raumsonden. Für die hochempfindliche Euclid-Mission sei es aber ein potenzielles Problem, hiess es von der ESA.

Bereits bei der Inbetriebnahme ist laut der ESA den Forschenden aufgefallen, dass sich das Sehvermögen des Teleskops progressiv verschlechterte. Euclid hatte wiederholt dieselben Sterne beobachtet, nur waren diese immer dunkler erschienen.

Heizelemente werden schrittweise angeschaltet

Die Enteisung des rund 1,5 Kilometer entfernten Teleskops ist keine einfache Aufgabe: Das Teleskop besitzt zwar eine Bordheizung, um Vereisungen entgegenzuwirken, es hat aber empfindliche optische Instrumente an Bord, wie die ESA erklärte.

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Die Sicht des Weltraumteleskops Euclid wird derzeit von einer dünnen Eisschicht getrübt.
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Jetzt wird es enteist – das ist allerdings keine einfache Aufgabe.
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Die ESA will mit der Mission einen Blick in die Vergangenheit des Universums werfen.

Einige davon würden laut der ESA nach einer nach Erwärmung von rund minus 140 Grad auf minus 3 Grad Celsius und anschliessender Abkühlung nicht in exakt denselben Zustand zurückkehren.

Deswegen will die ESA nun schrittweise Heizelemente anschalten und stetig überwachen, wie sich die Eisschicht auf dem Teleskop verändert. Als Erstes sollen Heizelemente an zwei Spiegeln angeschaltet werden. Hier stuft die ESA das Risiko, dass andere Komponenten zu Schaden kommen, als niedrig ein. Wenn sich das Eisproblem weiter verschärft, sollen nach und nach weitere Heizelemente angeschaltet werden.

Interessieren Sie sich für das Universum?

Ziel der Mission ist es, die bisher umfangreichste 3D-Karte des Universums zu erstellen. Die Sonde soll Daten zu Milliarden Galaxien sammeln. Die ESA will so einen Blick in die Vergangenheit des Universums werfen und dessen Entwicklung innerhalb der letzten zehn Milliarden Jahre erforschen.

Zudem sollen damit Erkenntnisse über die Dunkle Materie und Dunkle Energie im All gewonnen werden. Aus der Schweiz sind neben der Universität Zürich auch die Fachhochschule Nordwestschweiz, die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne und die Universität Genf an Euclid beteiligt. Erste Farbbilder des Teleskops wurden im November veröffentlicht.

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