Wissenschaftlern der Uni Genf ist gelungen, zwischen zwei grossen Mysterien der Astronomie, Magnetare und Radioblitz, eine Verbindung herzustellen.
Weltraum
Künstlerische Darstellung eines Magnetars im Weltraum. - sda - Esa Science
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwischen Magnetare und Radioblitz konnte eine Verbindung hergestellt werden.
  • Gelungen ist dies Wissenschaftlern der Univesität Genf.
  • Dafür verwerteten sie die gesammelten Daten des Satelliten «Integral».

Ende April schrillte der Alarm in Observatorien rund um die Welt: Ein toter Stern in unserer Galaxie sendete ein einzigartig intensives Gemisch von Strahlung aus. Das ultrakurze Ereignis wirft Licht auf zwei grosse Mysterien der Astronomie: Magnetare und Radioblitz.

Erstmals sei es gelungen, eine Verbindung herzustellen zwischen den beiden kosmischen Phänomenen Magnetar und Fast Radio Burst («Schneller Radioblitz»).

Das teilte Volodymyr Savchenko, wissenschaftlicher Assistent an der Abteilung für Astronomie der Uni Genf, am Dienstag mit. Das Institut verwertet die vom Satelliten «Integral» gesammelten wissenschaftlichen Daten.

«Integral» sichtet Magnetar

Das Weltraum-Teleskops «Integral» umkreist die Erde seit 2002. Am 28. April löste sein Überwachungssystem den Alarm aus in Observatorien rund um die Welt. Das erlaubte den dortigen Forschern, die Quelle des nur Millisekunden dauernden ausserordentlich hellen Blitzes sofort zu eruieren: Es war der Magnetar mit der Nummer SGR 1935+2154 im Sternzeichen Fuchs.

Die Wissenschaftler berichten in der aktuellen Ausgabe der «Astrophysical Journal Letters» von ihren Erkenntnissen. Dies unter der Leitung von Savchenko sowie Sandro Mereghetti vom Astrophysik-Institut INAF IASF in Mailand.

Fast Radio Burst
Schnelle Radioblitze werden auch Fast Radio Burst genannt. - Pixabay

Magnetare sind erloschene Sterne mit der Masse der Sonne, konzentriert auf einen Bereich von etwa 10 Kilometern. Ihre Magnetfelder gehören zu den stärksten der Welt. Wenn sie aktiv werden, senden sie während weniger als einer Sekunde hochenergetische Strahlung aus. Diese scheinen Milliarden Mal heller als die Sonne.

Mit Bildstabilisator lokalisiert

Über die Schnellen Radioblitze weiss man noch weniger. Sie wurden 2007 entdeckt und senden während wenigen Millisekunden äusserst kräftige Strahlung aus, bevor sie verblassen.

Viele andere in dieses Projekt einbezogene Satelliten konnten die Herkunft der Gammastrahlen-Blitze im Sternbild Fuchs nicht lokalisieren. Doch der «Integral» vermochte dank seines Bildstabilisators Ibis nun erstmals dem Magnetar SGR 1935+2154. zuzuordnen.

Magnetar
Das Bild zeigt eine Magnetar-Illustration. - Keystone

«Das ist wirklich eine bahnbrechende Entdeckung», wird Sandro Meneghetti in der Mitteilung vom Dienstag zitiert. «Es wirft Licht auf die Herkunft der beiden geheimnisvollen Phänomene Magnetar und FRB. Bis jetzt ist in der Milchstrasse noch nie die Quelle eines Fast Radio Burst lokalisiert worden».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

DatenErdeSterne