Die Welt ernährt sich nicht gesünder als vor dreissig Jahren. Es wird zwar mehr Gemüse, aber auch mehr Süssgetränke und rotes Fleisch gegessen.
Eine ungesunde Ernährung senkt die Lebenserwartung. Schätzungsweise sind elf Millionen Todesfälle im Jahr weltweit darauf zurückzuführen, wie ein internationales Forscherteam herausfand. Foto: Armin Weigel
Eine ungesunde Ernährung senkt die Lebenserwartung. Schätzungsweise sind elf Millionen Todesfälle im Jahr weltweit darauf zurückzuführen, wie ein internationales Forscherteam herausfand. Foto: Armin Weigel - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ernährung der Welt ist in den letzten Jahren praktisch nicht besser geworden.
  • Sowohl gesunde als auch ungesunde Lebensmittel werden mehr konsumiert.
  • Rund jeder vierte vermeidbare Todesfall ist auf schlechte Ernährung zurückzuführen.

Weltweit ernähren sich Menschen heute kaum gesünder als vor 30 Jahren. Zwar werden mehr Hülsenfrüchte, Nüsse und vitaminreiches Gemüse gegessen als früher, dafür aber auch mehr ungesunde Lebensmittel verzehrt – zum Beispiel gesüsste Getränke oder rotes Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte, wie eine Studie zeigt.

Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern um Victoria Miller von der Tufts University (Boston/USA) zufolge ist schlechte Ernährung eine der Hauptursachen für Krankheiten. Sie sei für schätzungsweise 26 Prozent aller vermeidbaren Todesfälle verantwortlich. Ihre Ergebnisse stellen die Forscher im Fachmagazin «Nature Food» vor.

Frau kocht
Eine ausgewogene Ernährung mit frischen und natürlichen Lebensmitteln ist förderlich für die Gesundheit der Leber. - Unsplash

Auf einer Skala von 0 bis 100, die angibt, wie gut sich die Menschen an empfohlene Ernährungsweisen halten, schnitten die meisten Länder im Jahr 2018 mit einem Wert von rund 40 ab – immerhin 1,5 Punkte höher als im Jahr 1990.

Studie basiert auf Daten von 185 Ländern

Der Wert 0 steht dabei für eine sehr schlechte und 100 für eine sehr gute, ausgewogene Ernährung. Unter den 25 bevölkerungsreichsten Ländern der Welt hätten Brasilien, Mexiko, Ägypten und die USA den niedrigsten Wert; Vietnam, Indien, Iran und Indonesien den höchsten.

Für ihre Untersuchung hatte das Forscherteam Daten von über 1100 Studien ausgewertet und daraus das Ernährungsverhalten von Menschen aus 185 Ländern zwischen den Jahren 1990 und 2018 herausgearbeitet.

Die Studie schliesst auch Ernährungsdaten von Kindern und Jugendlichen mit ein, nach Angaben der Wissenschaftler eine Neuheit. Sie weisen darauf hin, dass die Ergebnisse ihrer Studie einige Einschränkungen aufweisen, da beispielsweise nicht aus allen Ländern vollständige Daten vorlagen.

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