Israel stimmt laut Trump Gaza-Waffenruhe zu
Laut Donald Trump hat Israel den Bedingungen für eine Waffenruhe zugestimmt. Nun muss noch die Hamas zustimmen.

Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump verkündet, dass Israel den Bedingungen für eine Waffenruhe zugestimmt hat.
- Katar und Ägypten werden den Vorschlag nun der Hamas überbringen.
- Trump hofft, diese nimmt ihn an, und droht, es würde nur schlimmer werden.
Israel hat laut Donald Trump den Bedingungen für eine Waffenruhe im Gazastreifen zugestimmt. Dies teilt der US-Präsident auf Truth Social mit.
Seine Vertreter hätten ein langes Treffen mit Israelis gehabt. Dort hätten sie den «notwendigen Bedingungen für den Abschluss der 60-tägigen WAFFENRUHE zugestimmt». Während der zwei Monate sollen dann alle Parteien zusammenarbeiten, um den Krieg zu beenden.
Laut Trump werden nun Katar und Ägypten den Vorschlag an die Hamas überbringen. «Ich hoffe, dass sie diesen Deal annimmt, denn es wird nicht besser werden. Es wird nur schlimmer werden.»
Willigt die Hamas ein?
Es gab zunächst keine Anzeichen dafür, dass die Terrororganisation bereit ist, die Bedingungen des Abkommens zu akzeptieren. Unklar ist, ob der jüngste Vorschlag den zentralen Knackpunkt bisheriger Verhandlungsrunden berücksichtigt: die Forderung der Hamas nach einer festen Zusage, dass die Waffenruhe zum dauerhaften Ende des Krieges führen wird.
Man habe Ideen vorgebracht mit dem Ziel, «die Israelis dazu zu bringen, zuzustimmen. Und das haben sie getan», sagte ein US-Beamter der US-Nachrichtenseite «Axios».
Israel habe den «notwendigen Bedingungen» zugestimmt, um die 60-tägige Waffenruhe abzuschliessen, schrieb Trump. Nächste Woche wird er Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in Washington empfangen.
Auf die Frage, wie entschieden er gegenüber Netanjahu auftreten werde mit Blick auf eine Beendigung des Gaza-Kriegs, hatte Trump zuvor gesagt: «sehr entschieden». Netanjahu wolle den Krieg auch beenden. Er gehe davon aus, dass es nächste Woche eine Vereinbarung geben werde, sagte Trump, nachdem er bereits vor einigen Tagen eine mögliche Waffenruhe in Gaza in Aussicht gestellt hatte.
Israel fängt erneut Rakete aus dem Jemen ab
Israels Luftabwehr fing unterdessen nach Armeeangaben erneut eine aus dem Jemen auf Israel abgefeuerte Rakete ab. Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz im Jemen erklärte, Ziel sei der Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv gewesen. Zudem seien Drohnen Richtung «drei sensibler» Ziele geschickt worden.

Israels Verteidigungsminister Israel Katz drohte der Miliz daraufhin: «Nachdem wir den Schlangenkopf in Teheran geschlagen haben, werden wir auch die Huthi im Jemen schlagen», sagte Katz nach Angaben seines Büros. «Wer die Hand gegen Israel erhebt – dem wird die Hand abgeschlagen.» Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 greift die Huthi-Miliz Israel mit Raketen und Drohnen an – als Ausdruck ihrer Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen.
Bericht: Israel zu Verhandlungen bereit
Trumps Mitteilung zum Gaza-Krieg sei nach mehrstündigen Gesprächen im Weissen Haus zwischen seinem Sondergesandten Steve Witkoff und dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten Ron Dermer erfolgt, schrieb «Axios». Sie hätten einen aktualisierten Vorschlag Katars für eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln diskutiert. Dermer habe gesagt, Israel akzeptiere ihn und sei bereit, indirekte Gespräche mit der Hamas aufzunehmen, zitierte die Nachrichtenseite einen ranghohen Beamten.
«Alles wird zu Staub zerfallen»
Die israelische Nachrichtenseite «ynet» zitierte ranghohe Quellen, die in die Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln in Gaza eingeweiht seien, wonach sowohl aufseiten der Hamas als auch Israels die Motivation bestehe, voranzukommen und Verhandlungen aufzunehmen – auch ohne absolute Garantien für ein Ende des Krieges. Es müssten aber noch «einige Differenzen» überbrückt werden, bevor man von einem Durchbruch sprechen könne.
Israelische Beamte warnten laut «Axios», dass das Militär seine Einsätze in Gaza ausweiten werde, sollten die Verhandlungen über eine Waffenruhe und einen Geiseldeal nicht bald vorankommen.
Man werde mit der Stadt Gaza im Norden und den zentralen Gebieten Gazas dasselbe machen wie mit Rafah im Süden. «Alles wird zu Staub zerfallen», wurde ein ranghoher israelischer Beamter zitiert. «Es ist nicht unsere bevorzugte Option, aber wenn es keine Bewegung in Richtung eines Geiseldeals gibt, haben wir keine andere Wahl.»
Netanjahu berät weiteres Vorgehen
Für Israels Führung muss jede langfristige Waffenruhe die Entmachtung der Hamas, die Auflösung ihres militärischen Flügels und die Verbannung ihrer ranghohen Kommandeure beinhalten. Israel möchte, dass der Gazastreifen von lokalen palästinensischen Beamten verwaltet wird, die weder der Hamas noch der im Westjordanland regierenden und von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geführten Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) angehören.
Laut israelischen Medien trifft Netanjahu Trump am Montag im Weissen Haus. Nach der Waffenruhe mit dem Iran rückten nun ein mögliches Abkommen mit Syrien sowie eine umfassende Vereinbarung in den Fokus, die ein Ende des Gaza-Kriegs sowie die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel vorsehe, hatte die «Times of Israel» dazu geschrieben.
Bevor er nach Washington reist, wird Netanjahu laut der Nachrichtenseite «ynet» am Samstagabend erneut das Sicherheitskabinett in Jerusalem einberufen. Im Mittelpunkt der Beratungen sollen die Verhandlungen über einen Geiseldeal und die Fortsetzung der Kämpfe im Gazastreifen stehen. Nach offiziellen israelischen Angaben werden noch 50 Entführte im abgeriegelten Gazastreifen festgehalten, davon sollen mindestens 20 noch am Leben sein.