Studie hält «Kehrtwende» für nachhaltige Welt für machbar
«Wir stehen am Scheideweg»: Eine Studie zeigt, dass fünf «Kehrtwenden» die Welt nachhaltig machen und einen «Zusammenbruch» verhindern können.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Gruppe von Forschenden fordert eine Kehrtwende in der Wirtschafts- und Klimapolitik.
- Durch fünf «Kehrtwenden» soll die Menschheit sich eine lebenswerte Zukunft sichern können.
- Diese beinhalten eine Reform des Finanzsystems und das Erreichen der Klimaneutralität.
Eine Forschergruppe unter Beteiligung des Club of Rome fordert eine Kehrtwende in der internationalen Wirtschafts- und Klimapolitik. Damit soll der Menschheit angesichts des Klimawandels und globaler Ungleichheit eine lebenswerte Zukunft gesichert werden.
«Wir stehen am Scheideweg», erklärte Jorgen Randers, einer der Autoren der am Dienstag vorgestellten Studie «Ein Survivalguide für unseren Planeten». In dieser präsentiert unter anderem die vom Club of Rome gestartete Initiative «Earth4All» ihre Vorschläge.
Kehrtwenden könnten «Zusammenbruch» verhindern
Die Menschheit lege derzeit die Saat für den «Zusammenbruch» ganzer Weltregionen. Ein Beibehalten des bestehenden Wirtschaftssystems werde «Spannungen verstärken und den Wohlstand verringern», erklärte der emeritierte norwegische Professor für Klimastrategie Randers.
Als Lösung schlagen er und die weiteren Autoren fünf «Kehrtwenden» vor. Diese beinhalten unter anderem eine «Überwindung der Armut» durch eine Reform des internationalen Finanzsystems. Eine weitere fordert eine Umstellung auf «saubere Energie» mit dem Erreichen der Klimaneutralität bis 2050.

Es gehe darum, «eine Wirtschaft aufzubauen, die innerhalb der planetarischen Grenzen funktioniert». Dies erklärte Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und einer der Mitautoren des Buchs. Der Umbau müsse «noch in diesem Jahrzehnt» beginnen.
Investitionen in erneuerbare Energien und mehr
Zu den Vorschlägen gehören Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Höhe von einer Billion Dollar pro Jahr. Dazu kommen höhere Steuern für die wohlhabendsten Bürger zum Abbau von Ungleichheit. Ein Bürgerfonds soll zudem mehr Menschen am Reichtum der jeweiligen Länder teilhaben lassen.
Würden die nötigen Veränderungen nicht angestossen, droht laut den Autoren ein Schreckens-Szenario: Die Erde würde sich bis 2100 um rund 2,5 Grad erwärmen. Die ärmeren Länder wären «extremsten Bedingungen». Der Wohlstand sänke bis Mitte des Jahrhunderts weltweit «um durchschnittlich 40 Prozent gegenüber den 2020er-Jahren».