Social Distancing und strenge Hygienemassnahmen scheinen den Krankheitsverlauf von Covid-19 abzuschwächen. Das zeigt eine Studie von Forschern der Schweizer Armee, des Labors Spiez und der Universitäten Zürich, Bern und Cambridge bei einer Rekrutenschule in Airolo TI.
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Ein Coronavirus-Patient wird in einem Spital in Locarno behandelt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die 508 vorwiegend männlichen Soldaten in Airolo waren räumlich in zwei Einheiten von 354 und 154 Personen getrennt, als am 11.

März in der grösseren Gruppe der erste Fall der Lungenkrankheit Covid-19 entdeckt wurde. Danach wurden in beiden Einheiten strenge Hygiene- und Social Distancing Massnahmen angeordnet.

Dieser Umstand ermöglichte es den Forscherinnen und Forschern, den Verlauf der Lungenkrankheit Covid-19 in den beiden separierten Einheiten mit ungefähr gleichen Ausgangscharakteristika zu untersuchen. Denn am 31. März wurden in der kleineren Einheit 23 Soldaten positiv auf das Virus getestet. Sie zeigten jedoch keine Symptome.

Zum gleichen Zeitpunkt gab es in der ersten Gruppe bereits 181 asymptomatische positiv Geteteste. Am 3. Mai dann waren 102 Soldaten an Covid-19 erkrankt. Das waren rund 30 Prozent der Einheit.

In der zweiten Gruppe hingegen wurden am 14. April 88 Soldaten positiv getestet. Doch erneut zeigte keiner von ihnen Symptome. Bis am Schluss gab es in dieser Einheit keinen einzigen Fall der Lungenkrankheit, obwohl auch bei vielen von ihnen das Virus und Antikörper nachgewiesen worden waren.

In ihrer am Dienstag von der Universität Oxford Press veröffentlichten Studie für die Infectious Diseases Society of America, kommen die Forscherinnen und Forscher zum Schluss, dass Social Distancing und strikte Hygienemassnahmen die Zahl der übertragenen Viruspartikel und damit die Infektiosität der Lungenkrankheit wirksam reduzieren können.

Im vorliegenden Fall sei damit nicht nur die Ausbreitung des Virus in einer Gruppe junger, gesunder Männer verlangsamt, sondern auch der Ausbruch der Lungenkrankheit verhindert worden.

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