Das bisher grösste und leistungsstärkste Teleskop «James Webb» ist auf dem Weg ins All. Dies freut auch Forschende aus der Schweiz.
Teleskop «James Webb»
HANDOUT - Dieses von der NASA zur Verfügung gestellte Foto zeigt Techniker, die die Spiegelbaugruppe des «James Webb»-Teleskops im Goddard Space Flight Center der NASA anheben. - sda - Keystone/NASA/AP/Uncredited
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Webb-Teleskop wurde heute ins Universum geschossen.
  • Auch viele Forschende aus der Schweiz freuen sich über dieses Ereignis.
  • Denn mehrere Hochschul-Teams konnten sich Beobachtungszeit sichern.

Auch Schweizer Forschende freuen sich, dass das bisher grösste und leistungsstärkste Teleskop «James Webb» ins Universum geschossen wurde. Mehrere Teams von Schweizer Hochschulen konnten sich nämlich begehrte Beobachtungszeit mit dem Weltraumteleskop sichern. Das Weltraumteleskop soll Rätsel aus der Frühzeit des Kosmos lösen und dem Ursprung des Lebens seine Geheimnisse entlocken.

James-Webb-Weltraumteleskop
Ein Bild der NASA, welches den Countdown bis zum Start der Arianespace's Ariane 5 Rocket zeigt. - keystone

Die ETH Zürich um den Astrophysiker Adrian Glauser leistete bei der Entwicklung von einem der vier Instrumente des Weltraumteleskops Hilfe. Es handelt sich um das Instrument mit dem Namen «Miri» (Mid Infrared Instrument).

Dieses wird das Licht von fernen Sternen und frühen Galaxien erfassen. Es wird insbesondere für die Entdeckung und Charakterisierung von Exoplaneten wertvoll sein. Dank der direkten Beteiligung an der Entwicklung haben die Zürcher Forscher das Privileg einer garantierten Beobachtungszeit.

Bewerbung um Beobachtungszeit

Die Gruppe um Glauser wird sich speziell auf die Charakterisierung von Exoplaneten konzentrieren . «Auf die spannendsten, bisher entdeckten Exoplaneten», so der Astrophysiker im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

james webb teleskop
Die Ausmasse des «James Webb»-Teleskops sind enorm: Das Kernstück ist ein 25 Quadratmeter grosser Spiegel. - Keystone

Forschende, die nicht direkt an der Entwicklung des James-Webb-Teleskops beteiligt waren, mussten sich um Beobachtungszeit bewerben. Von den über tausend Anträgen wurde knapp jeder vierte gutgeheissen. Dazu gehört ein Projekt von der Universität Bern, das sich ebenfalls mit Exoplaneten beschäftigt.

Projekt der Universität Bern

So richten die Berner Astrophysiker Matthew Hooton und Yann Alibert den Blick auf sechs Exoplaneten. Diese umkreisen den über 200 Lichtjahre entfernten Stern TOI-178. Es ist ein ungewöhnliches System, da die Planeten ihr Muttergestirn in einem harmonischen Rhythmus umrunden.

Zudem weisen sie eine wilde Mischung an verschiedensten Dichten auf. Mit dem James-Webb-Teleskop wollen die Forschenden nun Informationen über die Atmosphären von drei der Planeten gewinnen.

Auch an der Universität Genf warteten mehrere Forschungsgruppen «ungeduldig» auf den Start der Ariane-5-Trägerrakete in Französisch-Guayana. Dies verriet Daniel Schaerer, Astrophysiker am Observatorium der Hochschule, gegenüber Keystone-SDA. So werden er und sein Team beispielsweise Galaxien untersuchen, die 2,2 Milliarden Jahre nach dem Urknall entstanden sind.

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